Die runderneuerte Ducati Multistrada 1200

Mädchen für alles

Dieser Berg von einem Motorrad, das für alle Straßen taugen soll bot bisher schon viele innovative Features wie ein elektronisch geregeltes Fahrwerk und Assistenzsysteme. Die runderneuerte Ausgabe wird weiter aufgerüstet. Glanzpunkt ist ein Motor mit variablen Steuerzeiten

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Von
  • Florian Pillau
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Köln, 5. Dezember 2014 – Die Multistrada, mit der Ducati 2001 in das erfolgreich Segment der Reiseenduros einsteigen wollte, entzweite die Ducatisti. Eigentlich fuhr sie sich gut, aber ihr Design wurde von vielen als hässlich abgelehnt. 2010 kam dann endlich die langersehnte Ablösung mit der Multistrada 1200. Ein Berg von einem Motorrad, das aber, gemäß seiner Namensgebung, für alle Straßen taugen sollte, inklusive gemäßigter Off-Road-Einlagen. Die Neue kam nicht nur optisch gut an, sondern bot auch viele innovative Features wie ein adaptives Fahrwerk und Assistenzsysteme. Dennoch hielt es Ducati nun für angebracht, eine runderneuerte Multistrada 1200 vorzustellen. Dabei kam fast jedes Detail auf den Prüfstand und die Liste der Neuerungen ist entsprechend lang. Einsamer Glanzpunkt ist ein Motor mit variablen Steuerzeiten auf Ein-und Auslasseite - so etwas soll es bislang noch nicht gegeben haben. Einziges Motorrad mit variablen Steuerzeiten war bisher die Kawasaki 1400 GTR, aber nur auf der Einlasseite.

Immer noch ragt die Front der Multistrada hoch auf, große Schwünge zeichnen das Design aus. Verkleidung, Tank und Seitenteile sind neu gezeichnet. Der Windschutz wurde für Fahrer und Sozi (-us und -a) verbessert. Auffallend ist die harmonische Integration des „Entenschnabels“, der die Luftzufuhr zur Airbox enthält, in das Gesamtkonzept. Er ist jetzt kürzer und in Fahrzeugfarbe lackiert, statt einfach in schnödem schwarzem Plastik gehalten. Der große Doppelscheinwerfer wich zwei schmalen Leuchten, mit grimmigem Blick. Ebenfalls neu geformt sind die Handprotektoren mit den integrierten Blinkern.

Komplett neuer Gitterrohrrahmen

Das Fahrwerk nahmen sich die Ingenieure gründlich vor und entwickelten einen neuen Gitterrohrrahmen für die Multistrada. Die zusammengeschweißten Stahlrohre weisen einen größeren Durchmesser als bisher auf und der Rahmen reicht nun weiter nach hinten bis fast über die Schwingenlagerung. Die massive Einarmschwinge bleibt weiterhin im Motorblock gelagert. Die Upside-down-Gabel mit 48 mm Durchmesser und das Zentralfederbein stammen von Sachs, beide sind einstellbar. An den Abmessungen des Fahrwerks hat sich kaum etwas getan, die Federwege messen vorn und hinten immer noch 170 mm, der Radstand schrumpfte um einen Millimeter, der Nachlauf wuchs hingegen um einen Millimeter und der Lenkkopf steht um ein Grad steiler. Das weckt die Hoffnung, dass sich am guten Fahrverhalten der Multistrada wenig verändert haben dürfte.