Patch-Debakel: Microsoft zieht erneut Update zurück

Nach einem fehlerhaften Rollup-Update für Exchange musste Microsoft nun auch einen Patch für die Root-Zertifikate in Windows zurückziehen. Probleme mit Updates und Patches hatte Microsoft in letzter Zeit des öfteren.

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Facepalm

(Bild: Brandon GrasleyCC BY 2.0)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Fabian A. Scherschel

Patches bereiten Microsoft momentan einiges an Kopfzerbrechen. Nach dem zurückgezogenen Rollup-Update für Exchange Server 2010 SP3 (KB2986475) musste die Firma nun auch das Update für die Root-Zertifikate (KB3004394) für Windows 7 vom Dezember-Patchday zurückziehen. Das fehlerhafte Update scheint die Zertifikats-Infrastruktur dermaßen zu beschädigen, dass manche Programme gar nicht mehr starten – unter anderem Windows Defender und Windows Update. Leser von heise Security hatten unmittelbar nach dem Patchday auf vielschichtige Probleme mit dem Patch hingewiesen.

Weiterhin berichten Nutzer von Problemen mit einem Update für Office 2010 (KB2553154), welches ebenfalls am letzten Patchday verteilt wurde. Es verhindert, dass ActiveX-Steuerelemente korrekt angezeigt werden können. Ob Microsoft bei diesem Update nachbessern will, ist nicht bekannt.

In letzter Zeit scheinen Probleme mit Microsoft-Updates vermehrt aufzutreten. Für ein Update der Krypto-Infrastruktur SChannel brauchte die Firma jüngst drei Anläufe. Im August hatte die Firma vier Patches zurückgezogen, nachdem diese Probleme beim Anzeigen der Schriften und Abstürze ausgelöst hatten. Hinzu kommen Patches außerhalb der Reihe und eine IE-Lücke, von der die Firma seit Monaten weiß, die aber nach wie vor offen ist.

Heise Security erreichen vermehrt E-Mails von Lesern, die sich in diesem Zusammenhang besonders über die mangelnde Kommunikation Microsofts beschweren. Patches werden immer öfter ohne Kommentar zurückgezogen und neu herausgegeben. Bei der zweiten Ausgabe des SChannel-Patches etwa mussten Nutzer das Update von Hand neu installieren, um die Probleme mit dem Original-Patch zu beseitigen – viele waren sich dessen aber gar nicht bewusst. Darauf zu vertrauen, dass Windows Update das System automatisch versorgt, reicht in solchen Fällen nicht. (fab)