CES: FOVE, die Eye-Tracking-VR-Brille aus dem Akihabara-Hackerspace

Die erste Virtual-Reality-Brille mit Augen-Tracking kommt aus Japan: Der in einem Hackerspace entwickelte Prototyp funktionierte bei unserem kurzen Test auf der CES bereits erstaunlich gut. Im März soll eine Crowdfunding-Kampagne starten.

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CES: FOVE, die Eyetracking-VR-Brille aus dem Akihabara-Hackerspace

(Bild: J.-K. Janssen / heise online)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Auch die Virtual-Reality-Pioniere von Oculus VR sind davon überzeugt: Um den menschlichen Sehapparat originalgetreu nachzubilden, muss man nicht nur die Kopfbewegungen, sondern auch die Blickrichtung in Echtzeit ermitteln. Nur: Bislang hat das noch kein Virtual-Reality-System überzeugend hinbekommen. Bis heute: An einem Mini-Stand auf der CES zeigt das lediglich aus zwei Leuten bestehende Startup FOVE eine Virtual-Reality-Brille mit funktionierendem Eye-Tracking. Seit 1,5 Jahren basteln die Spieledesignerin Yuka Kojima und der Mathematiker Lochlainn Wilson an ihrer Brille.

In einem ersten Test mit dem Prototypen klappte das Augen-Tracking bereits erstaunlich überzeugend – obwohl zwischen Pupillenbewegung und Darstellung auf dem Display noch rund 50 Millisekunden vergingen. Ein am ersten Messetag nicht funktionierender zweiter Prototyp arbeite doppelt so schnell, beteuerte Wilson. Während im ersten Prototypen noch zwei konventionelle Infrarot-Kameras werkelten, kommen im zweiten modifizierte Kameras zum Einsatz.

FOVE: Virtual-Reality-Brille mit Augen-Tracking (3 Bilder)

Futuristisch: Wir haben schon hässlichere Prototypen gesehen als die FOVE-Brille.

(Bild: J.-K. Janssen / heise online)

In der Virtual-Reality-Szene war man lange Zeit der Meinung, dass ordentliches Augen-Tracking derzeit nicht möglich ist: Die Pupille bewege sich viel zu schnell. Das stimme zwar, so Wilson, aber das Gehirn wertet die während der Bewegung eingehenden Informationen gar nicht aus. Das könne man mithilfe eines Spiegels selbst ausprobieren: Die Bewegung der eigenen Pupille sieht man nicht.

Nicht nur das Augen-Tracking, sondern auch der Bildeindruck überzeugt. Die FOVE-Brille zeigt ein mit dem aktuellen Prototypen der Oculus-Rift-Brille vergleichbares Pixelraster – der Fliegengittereffekt ist deutlich geringer als bei der DK2-Rift. FOVE nutzt zurzeit ein LC-Display mit 2560 × 1440 Bildpunkten.

Im März wollen die FOVE-Macher mit einer Crowdfinancing-Kampagne auf Kickstarter beginnen. Sie peilen einen Verkaufspreis von 400 US-Dollar pro Brille an. Bereits zu Weihnachten sollen die ersten Pakete an die Unterstützer verschickt werden. Wilson und Kojima sind deshalb so optimistisch, weil sie die Produktion nicht als Einzelkämpfer über die Bühne bringen müssen: Das Projekt entsteht innerhalb des extrem gut ausgestatteten DMM.make-Hackerspace im Tokioter High-Tech-Viertel Akihabara. Der japanische Internetkonzern DMM hat das Hardwarelabor nicht nur mit Equipment im Wert von fast fünf Millionen US-Dollar ausgestattet, sondern stellt den Machern auch Experten mit viel Erfahrung in der Elektronikproduktion zur Seite.

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(jkj)