Apple lässt sich biegsame Mobilgeräte patentieren

Flexible Komponenten könnten bei künftigen Smartphones und Tablets der Kalifornier dafür sorgen, dass Stürze keinen Defekt mehr nach sich ziehen. Eine Verformung durch den Nutzer könnte vom Mobilgerät außerdem als Befehl interpretiert werden.

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Apple lässt sich biegsame Mobilgeräte patentieren

Apples Idee für faltbare oder biegsame Mobilgeräte soll die Auswirkungen von Stürzen deutlich reduzieren und gleichzeitig neue Bedienkonzepte ermöglichen.

(Bild: Apple/USPTO)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Denise Bergert
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Apple wurde in den USA ein Patent mit dem Titel "Flexible electronic devices" gewährt. Darin beschreibt das Unternehmen ein Mobilgerät, das aus in Schichten angeordneten Komponenten besteht, die sich biegen lassen und dann in dieser Position verharren. Komponenten wie Bildschirm, Batterie, Platinen und andere Bauteile sollen die Flexibilität des Endprodukts dabei nicht einschränken, heißt es.

Herkömmliche Smartphones und Tablet bestünden meist aus starren Bauteilen, die von einem ebenfalls verwindungssteifen Gehäuse geschützt werden. Diese Bauweise führe dazu, dass Stürze oder Stöße oft Beschädigungen der harten Oberflächen nach sich ziehen. Flexible Komponenten in einem flexiblen Gehäuse sind nach Ansicht von Apple deutlich besser vor derartigen Problemen geschützt. Denn: Die bei einem Sturz entstehende Energie würde zu großen Teilen von der flexiblen Bauform absorbiert, das Smartphone verbiegt sich, geht aber nicht kaputt.

Wie eine solche Bauweise genau realisiert werden soll, lässt das Patent jedoch offen. Als Material für das Gehäuse werden verformbare Materialien wie Plastik, dünnes Glas, Gewebe, Glasfaserverbundstoffe, Silikone oder Kombinationen der genannten Stoffe aufgeführt.

Apple möchte die flexible Bauweise zusätzlich als neue Eingabemethoden nutzen. So werden in der Patentschrift Beispiele angeführt, bei denen ein Verbiegen des Mobilgeräts als Nutzereingabe verstanden wird: Ein Zusammenfalten des Geräts könnte von der Software als Befehl verstanden werden, in den Schlafmodus zu wechseln. Ein Verdrehen hingegen könnte als Kommando zum Ein- und Ausschalten, zur Annahme eines Anrufs oder die Änderung der Lautstärke interpretiert werden.

Das Patent wurde am 30. September 2011 eingereicht und jetzt durchgewunken. Das Thema brennt den Kaliforniern also schon länger unter den Nägeln. Mit "Bentgate" machte Apple Ende 2014 Negativschlagzeilen, als bekannt wurde, dass sich das iPhone 6 Plus bei einigen Käufern in der Hosentasche verformte.

Apple lässt sich traditionell viele Ideen patentieren, wie das auch andere Firmen im Silicon Valley handhaben. Dass aus einem erteilten Patent irgendwann einmal auch ein Produkt wird, ist jedoch nie sicher. (bsc)