Die 4K-Bezwinger: AMDs Next-Gen-Grafikkarten mit 300 Watt und Stapelspeicher

Die kommenden High-End-Grafikchips von AMD setzen auf gestapelten Videospeicher und schlucken 300 Watt. Das geht aus den Linkedin-Profilen zweier AMD-Mitarbeiter hervor.

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AMDs Grafik-Generation für 4K: 300 Watt und Stapelspeicher
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Nach zahlreichen Gerüchten um die nächste Generation von AMD-Grafikkarten gibt es nun neue Indizien. Sie stammen aus Einträgen auf den Linkedin-Seiten der AMD-Mitarbeiter Linglan Zhang und Ilana Shternshain, auf die ein Nutzer des 3DCenter-Forums stieß.

Demnach schluckt der kommende AMD-Grafikchip 300 Watt und nutzt gestapelten DRAM-Speicher (High Bandwidth Memory/HBM). Dieser erlaubt wesentlich höhere Datentransferraten als der bisherige GDDR5-Speicher. Je nach Konfiguration sind Transferraten von 512 GByte/s und mehr möglich. Zhang schreibt konkret: "Developed the world’s first 300W 2.5D discrete GPU SOC using stacked die High Bandwidth Memory and silicon interposer". Der Speicher liegt folglich nicht direkt auf, sondern eng neben der GPU. AMDs ASIC-Ingenieurin Shternshain erwähnt die "Radeon R9 380X GPU" als größten Chip der "King-of-the-Hill"-Produktlinie.

AMDs nun ehemaliger Senior Vice President John Byrne erklärte kürzlich in einem Interview gegenüber Venturebeat, dass man ein neues Grafikkarten-Topmodell auf den Markt bringen werde und verließ am Tag darauf die Firma. Unklar ist, wieviel Shader-Rechenkerne die Spitzen-GPU haben wird. Gerüchten zufolge sollen es bis zu 4096 Kerne sein.

Spiele wie Dragon Age Inquisition gieren bei voller Detailstufe in 4K nach einer neuen Grafikkarten-Generation.

(Bild: Martin Fischer)

Anfang November schickte AMD offenbar erste Prototypen künftiger High-End-Grafikkarten für technische Prüfungen nach Indien. Es handelte sich dabei um eine "Video Graphic Card" mit der Bezeichnung "C880 Fiji XT". Nvidias kommende High-End-GPU soll unter der Bezeichnung GM200 laufen

Eine neue, wesentlich leistungsstärkere GPU-Generation ist zum Spielen in der 4K-Auflösung nötig. Um Spiele in 4K flüssig darzustellen, müssen Grafikkarten acht statt zwei Millionen Pixel pro Einzelbild berechnen – idealerweise 60 Mal pro Sekunde. Das schaffen bei aktuellen DirectX-11-Spielen höchstens Grafikkarten mit zwei Grafikchips oder Grafikkarten-Verbünde, die wesentlich mehr als 300 Watt schlucken und zahlreiche Nachteile wie Mikroruckeln mitbringen. Bei sehr anspruchsvollen Titeln wie Assassin's Creed Unity sind in 4K je nach Einstellung sogar Dual-GPU-Systeme überfordert.

Wann Grafikkarten der Serie Radeon R9 300 erscheinen sollen, ist unklar. Wahrscheinlich aber noch vor dem 19. Mai – denn dann soll mit The Witcher 3 eines der von vielen Spielern am sehnsüchtigsten erwarteten und technisch anspruchsvollsten Titel des Jahres 2015 erscheinen.

The Witcher 3: Wild Hunt (23 Bilder)

The Witcher 3: Wild Hunt
(Bild: CD Projekt Red)

(mfi)