Internet aus dem Weltraum: Datenverbindung zum Mars angedacht

Der Gründer und Chef des Raumfahrtunternehmens SpaceX Elon Musk will eine Internetverbindung zum Mars realisieren. Dabei setzt er auf sein geplantes Satellitennetzwerk, das einen weltweiten Internetzugang garantieren soll.

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Internet über Satellit

(Bild: dpa, obs/StarDSL GmbH)

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Der US-amerikanische Unternehmer Elon Musk, Gründer und Chef von Tesla und dem privaten Raumfahrunternehmen SpaceX, will sein geplantes satellitengestütztes Internet ausbauen und eines Tages den Mars in das Netzwerk einbinden. Das teilte Musk dem Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg am vergangenen Wochenende mit. Für die Realisierung des Projektes wurde nun ein Büro mit 60 Mitarbeitern in Seattle eröffnet; der Standort der Satellitenfabrik ist derzeit noch nicht geklärt.

Ein ähnliches Vorhaben verfolgt Greg Wyler, der Gründer des Kommunikationsservices O3b Networks. Ein satellitengestütztes Netzwerk der Firma versorgt bereits schwer zu erreichende Orte nahe des Äquators mit einer Internetanbindung. Wylers Startup Oneweb soll das Satellitennetzwerk ausbauen und eine weltweit verfügbare Internetverbindung bereitstellen.

Wyler scheint bei der Umsetzung des Vorhabens gegenüber Musk einen Vorsprung zu haben, denn er hat sich laut Bloomberg bereits das nötige Frequenzspektrum gesichert. Das Entwicklungsunternehmen Qualcomm und der Mischkonzern Virgin Group unterstützen Wylers Vorhaben zudem mit zwei Milliarden US-Dollar. Eigenen Angaben zufolge soll das weltumspannende Weltraumnetzwerk im Jahr 2018 den Betrieb aufnehmen.

Musk rechnet indes mit Kosten von rund zehn Milliarden US-Dollar und geht von einem Start im Jahr 2020 aus, wie er gegenüber Bloomberg mitteilte. Mit dem Gewinn des Netzwerkes will er sein Unterfangen vorantreiben, eine Kolonie auf dem Mars zu errichten.

Im vergangenen Jahr diskutierten beide Unternehmer noch über eine Zusammenarbeit, doch Musk zufolge verhindern „fundamentale Differenzen“ in Bezug auf die Architektur des Netzwerkes eine Kooperation. Demzufolge denkt Musk mit seinem Projekt in viel größeren Dimensionen als Wyler und er will zudem Satelliten entwickeln, die denen "von Greg meilenweit überlegen sind“. Letztlich ist er davon überzeugt, dass es zwei konkurrierende Systeme geben sollte. Der Chef der Virgin Group Richard Branson ist indes anderer Meinung und glaubt nicht daran, dass Musk im Alleingang mithalten kann. Dies teilte er gegenüber Bloomberg mit. (des)