Valve fixt Alles-Löschen-Bug in Steam für Linux

Der Albtraum-Bug, der unter Umständen alle Dateien eines Linux-Nutzers auslöscht, wurde nun behoben. Es kann aber bei der Deinstallation des Programms immer noch zu ungewolltem Datenverlust kommen; auch unter Windows.

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Valve fixt Alles-Löschen-Bug in Steam für Linux

Das Skript steam.sh prüft nun, ob das Verzeichnis, das es löschen will, auch existiert.

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Fabian A. Scherschel

Valve hat mit dem neuesten Update des Spiele-Clients Steam ein Problem behoben, das unter seltenen Umständen auf Linux-Systemen dazu führt, dass alle Daten eines Nutzers gelöscht werden. Verliert Steam das Wissen über das eigene Installationsverzeichnis, nimmt es während der Deinstallation stattdessen das Root-Verzeichnis des Systems und löscht rekursiv alle Dateien – wobei der Steam-Dienst nur Zugriff auf Dateien des aktuellen Benutzers hat, da er nicht mit Admin-Rechten ausgeführt wird. Aber auch das kann fatal sein, da sowohl dessen Heimatverzeichnis als auch eingebundene Festplatten betroffen sind.

Das Problem liegt im Start-Skript steam.sh, bei dem während einer Deinstallation des Programms der Befehl rm -rf (lösche alles rekursiv ohne nachzufragen) auf das Verzeichnis STEAMROOT (also das Installationsverzeichnis von Steam) ausgeführt wird. Allerdings überprüft das Skript nicht, ob STEAMROOT überhaupt definiert ist. Ist dies nicht der Fall, wird aus einem rm -rf "$STEAMROOT/"* plötzlich ein rm -rf /* – das Skript löscht also alle Dateien auf dem System, auf die es Zugriff hat. Der Programmierer des Codes hatte das im Quelltext, wohl zu Recht, mit einem "Scary!" kommentiert. Die neue Version des Steam-Clients behebt das Problem, indem sie das Kommando nicht ausführt, wenn STEAMROOT leer ist.

Dieses Verhalten soll laut Valve allerdings nur vereinzelt aufgetreten sein, trotzdem ist die Deinstallationsmethode des Programms fragwürdig. Und das offensichtlich nicht nur auf Linux, da die Firma auch auf Windows seine Nutzer davor warnt, dass bei der Deinstallation Daten verloren gehen können. Hat man Steam etwa mit anderen Daten im selben Verzeichnis abgelegt, werden diese automatisch gelöscht. Besonders in Zusammenhang mit der Tatsache, dass Steam sich schon mal gerne selbst neu installiert, um Probleme zu beheben, kann das schneller zu ungewünschtem Datenverlust führen, als vielen Nutzern wahrscheinlich lieb ist. Auf Windows kann dieses Problem unabhängig von dem Update für Linux immer noch auftreten. Ob OS X betroffen ist, ist derzeit nicht bekannt. (fab)