Fraunhofer IIS baut Holodeck mit Smartphone-Virtual-Reality

Auf 1400 Quadratmetern kann man sich mit aufgeschnallter Virtual-Reality-Brille frei durch eine Forschungshalle in Nürnberg bewegen. Die Raumposition wird zentimetergenau in die VR übernommen. Der Name des Fraunhofer-Projekts: Holodeck 4.0.

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Fraunhofer IIS baut Holodeck mit Smartphone-Virtual-Reality

Stephan Otto (rechts) und seine Kollegen haben am Fraunhofer IIS in Nürnberg ein Holodeck aufgebaut.

(Bild: heise online / Jan-Keno Janssen)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Den Traum vom Holodeck lässt das Fraunhofer IIS in Nürnberg wahr werden: In einer Forschungshalle kann man sich auf 1400 Quadratmetern frei durch die virtuelle Realität bewegen. Während die Holodeck-Besucher günstige Smartphone-Virtual-Reality-Gestelle auf dem Kopf tragen, werden alle Bewegungen in der echten Welt in die virtuelle Welt umgesetzt.

Zurzeit nutzen die IIS-Forscher Nexus-5-Smartphones in Durovis-Dive-Gehäusen. Die VR-Technik kann aber jederzeit erneuert werden: "Das Tracking lässt sich problemlos auf andere VR-Brillen wie die Gear VR umsetzen", erklärte "Holodeck 4.0"-Projektleiter Dr. Stephan Otto gegenüber heise online.

Zurzeit nutzt das Fraunhofer-Holodeck noch Nexus-5-Smartphones mit Durovis-Dive-VR-Gehäusen.

(Bild: heise online / Jan-Keno Janssen)

Getrackt wird nicht mit Kameras, sondern per Funk: 14 Antennen erfassen die Position eines kleinen Senders, den man zum Beispiel im Kopfgurt des VR-Brillen-Gehäuses unterbringen kann. Die Fraunhofer-eigene Trackingtechnik RedFIR wurde bislang vor allem für die Positionsbestimmung von Fußballspielern (und dem Ball) eingesetzt. Mit 14 installierten Antennen schafft das Fraunhofer-Forschungs-Holodeck in Nürnberg eine Genauigkeit von rund fünf Zentimetern auf den X- und Y-Achsen; die Höhe wird etwas ungenauer getrackt. Insgesamt kann das System 144 Sender empfangen – es sind also auch Multi-User-Anwendungen auf dem Holodeck möglich. In einer Demo-Anwendung, die auf der von Oculus VR entwickelten Tuscany-Demo basiert, tauchen andere Nutzer bereits als lebensgroße Tic-Tac-Dragees auf.

Künftige Anwendungsgebiete sehen die Fraunhofer-Forscher nicht nur im Bereich Virtual Reality, also mit komplett künstlichen Welten, sondern auch bei Augmented Reality – hier wird die Realität mit Computergrafik-Elementen angereichert. So könnte man auf dem Holodeck Produktionsprozesse in Fabriken optimieren. Außerdem sind Trainingssimulationen für Rettungskräfte denkbar. Und: Spielen kann man auf dem Fraunhofer-Holodeck natürlich auch ganz wunderbar. (jkj)