IBM ConnectED: Die etwas andere Lotusphere

Kleiner und technischer sollte IBMs Hausmesse ConnectEd 2015 in Orlando werden. Eines dieser Ziele hat IBM erreicht.

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IBM ConnectED: Die etwas andere Lotusphere

(Bild: Oliver Heinz)

Lesezeit: 4 Min.

Der Januar markiert einen wichtigen Termin bei IBM-Kunden und Partnern. Seit zwei Jahrzehnten findet in Orlando die Lotusphere statt. Nachdem die Marke Lotus verschwand, nannte IBM die Konferenz in Connect um und ergänzte sie um weitere Sub-Konferenzen, etwa einer Management-Veranstaltung zu Social Business und einer weiteren zum Thema Kenexa.

Für diesen Januar kehrte IBM wieder zur Lotusphere zurück, diesmal unter dem Namen ConnectED 2015. Während Connect immer auf ca 6000 Teilnehmer aufgepustet wurde, zur Not durch eigene Mitarbeiter, so markiert ConnectED eine Rückkehr zu den Wurzeln. Viel kleiner sollte die Veranstaltung werden, mit ca 1500 Teilnehmern. Dieses Ziel hat IBM erreicht; in Orlando fanden sich zwischen 2000 und 2300 Teilnehmer, je nachdem, welchen IBMer man fragt. Und es wurde zwischenzeitlich etwas eng, weil eine wesentlich kleinere Fläche gebucht war.

Ein zweites Ziel hat IBM nicht erreicht: ConnectED sollte ein technische Veranstaltung ohne Management-Vorträge werden. Dieses Ziel musste IBM aufweichen, um die Teilnehmerzahl zu erreichen.

Noch weiß IBM nicht, wie es weitergeht. Soll das Collaboration-Portfolio in der größeren Interconnect in Las Vegas Ende Februar aufgehen, oder kehrt IBM auch nächstes Jahr wieder nach Orlando zurück? Das wünschen sich die treuen Lotusphere-Besucher, die zum Teil bereits mehr als 10 Jahre teilnahmen.

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Bisher nutze IBM die Eröffnungsveranstaltung stets, um neue Produkte vorzustellen. Das fiel dieses Jahr komplett aus: keine einzige Pressemitteilung, keine Pressekonferenz. Es gab ein Update zu IBM Verse, das bereits im November vorgestellt wurde. Wie damals bereits angekündigt, soll diese "Neuerfindung der E-Mail" am 31. März 2015 verfügbar sein. ConnectED-Teilnehmer werden ab Februar Zugriff auf die Beta erhalten.

Verse wird zum gleichen Preis wie die bisherigen Cloud-Dienste angeboten, flankiert von einer kostenlosen Version, die jedermann offen steht. Durch Einschränkungen der Mailbox-Größe und des Speicherplatzes für Dateien soll der Freibiertrinker zum zahlenden Gast werden. Verse wird zunächst nur als Cloud Service angeboten, IBM erklärt aber die Absicht, eine im Unternehmen zu installierende Version (On Premises) zu liefern. Verse ist eine Webanwendung, die um eine iOS-App ergänzt wird. „A Notes client will continue to be available“, meint IBM lapidar im Factsheet zu Verse. IBM Bluemix wird in der zweiten Jahreshälfte um Domino Services erweitert.

Mit Verse will IBM die E-Mail neu erfinden (7 Bilder)

Die Inbox wird ergänzt um die wichtigsten Kontakte und einen Kalender als Zeitstrahl. Nachrichten lassen sich mit diesen Hilfsmitteln unmittelbar filtern. (Bild: IBM)

Neuigkeiten gab es auch bei Connections. IBM arbeitet an der meist verlangten Funktionserweiterung: eine zukünftige Connections-Version wird einen Synchronisierungs-Dienst bekommen, der Dateien in Connections lokal synchronisiert. Mit verschachtelten Ordnern, so wie das Dropbox & Co schon immer können. IBM erklärt die Absicht, diese Synchronisation auch als von Connections unabhängiges Cloud-Produkt anbieten zu wollen. Während das aktuelle Release von Connections noch ein starres dreispaltiges Layout mit festen Community-Sektionen hat, wird sich die nächste Version wesentlich besser anpassen lassen.

Traditionell nehmen auch einige deutsche Business-Partner als Sponsor an der Veranstaltung teil. Panagenda liefert Lösungen zur Analyse und Tuning von Client-Server-Anwendungen. BCC ergänzt das IBM-Portfolio um automatisierte Administrationsprozesse, TimeToAct erweitert Connections um Web Content Management zur Ablösung klassischer Intranet-Websites sowie Tools zur Administration und Benutzerverwaltung, We4IT ergänzt Domino um ein Applikationsframework zur schnellen Entwicklung eigener Anwendungen.

IBM Verse, Connections next, hier sieht IBM eine Zukunft. Zu Notes gab es überwiegend Lippenbekenntnisse. Das Produkt ist mittlerweile 25 Jahre alt und General Manager Jeff Schick beeilt sich auch zu sagen: „I love the Notes Client“, zumindest die Lizenzeinnahmen. Ein umfangreicher Fat Client mit ausufernden Funktionen ist aber kaum noch gefragt. IBM Verse zeigt, dass vieles einfacher und verständlicher geht. Verse ist das erste Produkt, das mit IBMs neuer Design-Methode entstanden ist. Der für das IBM Design verantwortliche General Manager Phil Gilbert sagt, dass Enterprise-Software sehr umfangreich und entsprechend schwierig zu gestalten ist. Verse zeigt, dass das funktionieren kann. (vowe)