TR35: Organe auf dem Chip

Chip statt Mensch: Peter Loskill will die wichtigsten Organe des Körpers auf den winzigen Bausteinen unterbringen.

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Chip statt Mensch: Peter Loskill will die wichtigsten Organe des Körpers auf den winzigen Bausteinen unterbringen.

Von künstlichen Organen bis zu betankbaren Akkus: Zum zweiten Mal kürt Technology Review die innovativsten Köpfe unter 35. Die 10 Gewinner zeigen, was die Zukunft bringen wird.

Der Physiker Loskill und seine Mitstreiter wollen neue Medikamente schneller, präziser und möglichst ohne Tierversuche testen. Loskill promovierte an der Universität des Saarlandes und forscht nun an der University of California in Berkeley.

Seine Chips enthalten alle nötigen Zelltypen des menschlichen Organs, gewonnen aus umprogrammierten Körperzellen.

Zwar sind sie damit nicht die Einzigen: An Kunstorganen arbeitet etwa auch das Wyss Institute der Harvard University. Doch Loskills Varianten sind mit rund einem Quadratmillimeter deutlich kleiner und eignen sich damit besser für Massenuntersuchungen. Ein Herz hat Loskill bereits hergestellt.

"Als wir bekannte Herzmedikamente verabreichten, reagierte es genauso wie das echte", erzählt er. Nun arbeitet der 30-Jährige an einem Chip für Fettgewebe.

Zudem will er die verschiedenen Labororgane zu einer Art Laborkörper verbinden. "Damit ließen sich Nebenwirkungen viel besser erfassen als in einfachen Zellkulturen."

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