Windows as a Service: Privatkunden als Beta-Tester

Neue Windows-Funktionen sollen künftig per Windows-Update kommen, sobald sie fertig sind. Enterprise-Kunden dürfen sich allerdings aussuchen, ob sie die neuen Funktionen stattdessen erst dann bekommen, wenn sie bei allen anderen schon einige Zeit liefen.

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Windows as a Service: Privatkunden als Beta-Tester
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Axel Vahldiek

Windows wird zu "Windows as a Service", neue Funktionen sollen per Windows-Update ausgeliefert werden, sobald sie fertig entwickelt sind – so weit, so bekannt. Ein Blog-Eintrag von Microsoft präzisiert nun die Aussichten für Unternehmen. Die stehen vor dem Problem, dass sie es sich oft gar nicht leisten können und/oder wollen, alle paar Monate erneut durchzutesten, ob alle unternehmenskritischen Anwendungen nach dem Einspielen der Updates noch laufen. Um dieses Problem zu lösen, können Enterprise-Kunden bei Windows 10 Einfluss darauf nehmen, ob und wenn ja wie sie die neuen Funktionen erhalten möchten.

Zur Auswahl stehen offenbar drei Wege: Erstens können Enterprise-Unternehmen wie alle anderen Windows-Nutzer auch die Neuerungen sofort erhalten. Zweitens können sie komplett auf die Neuerungen verzichten ("Long Term Servicing branch"), sodass sie während der üblichen Support-Zeit zwar die wichtigen Sicherheits-Updates, aber keine neuen Funktionen erhalten. Und drittens können die Unternehmen die Neuerungen verzögert erhalten (" Current branch for Business"). Dann erhalten sie sie erst dann, wenn sie bereits einige Monate bei den anderen Nutzern im Einsatz sind und so ausreichend Stabilität und Kompatibilität bewiesen haben – damit werden die Privatnutzer und kleine Unternehmen faktisch zu Beta-Testern für die Enterprise-Kunden.

Ob auch andere Kunden die Geschwindigkeit der Funktions-Updates steuern können, ist bislang nicht bekannt, aber recht unwahrscheinlich. Denn es liegt auf der Hand, dass Microsoft das Steuern für eine Zusatzoption hält, mit der Geld verdient werden soll, womöglich durch das Binden dieser Option an die Enterprise-Edition von Windows 10. Die wiederum gibt es nur gegen Bares – der Blog-Eintrag weist ein weiteres Mal darauf hin, dass die Enterprise-Editionen von Windows 7 und 8.1 vom Gratis-Angebot ausdrücklich ausgenommen sind: Sie bekommen kein kostenloses Upgrade auf Windows 10. (axv)