Netzwerkprotokoll HTTP/2 ist fertig

Die Internet Engineering Steering Group (IESG) hat die Spezifikationen für das Netzwerkprotokoll abgesegnet. Der Veröffentlichung steht nun also nichts mehr im Wege.

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Internet-Knotenpunkt DE-CIX

(Bild: dpa, Boris Roessler)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Julia Schmidt

Mark Nottingham, Vorsitzender der IETF HTTP Working Group, hat auf seinem Blog verlauten lassen, dass die Spezifikationen HTTP/2 und HPACK nun formal akzeptiert seien und sich auf dem Weg zum RFC Editor befänden. Vor der endgültigen Veröffentlichung der Beschreibungen der neuen Version des HTTP-Netzwerkprotokolls und des Kompressionsformats für HTTP-Header-Felder werden sie nun also nur noch mit RFC-Nummern versehen und redaktionell bearbeitet.

Der Nachfolger der 1999 standardisierten Nachrichtensyntax HTTP/1.1 soll als Alternative dienen und sie nicht hinfällig machen. Nutzern der neuen Version stehen Möglichkeiten zum effizienteren Umgang mit Netzwerkressourcen zur Verfügung. Außerdem kann die mit HPACK eingeführte Kompression von Header-Feldern wohl die gefühlte Latenz verringern. Die bestehende HTTP-Semantik bleibt derweil unangetastet.

Grundlage für viele der Neuerungen war das bei Google entwickelte SPDY. Nottingham unterstreicht in seinem Blogeintrag, dass das Unternehmen sein Protokoll der Gruppe nicht aufgezwungen habe und stellt die gute Zusammenarbeit mit den mit SPDY verbundenen Entwicklern Mike Belshe und Roberto Peon heraus. Ihre Geduld und Kritikfähigkeit hätten viel zur Weiterentwicklung des Protokolls beigetragen. Zuletzt hatte Google angekündigt, das von ihm eingeführte SPDY zugunsten von HTTP/2 aufzugeben.

Weitere lobende Worte fand Nottingham unter anderem für die Implementierer und die japanische HTTP/2-Community mit ihren qualitativ hochwertigen Beiträgen sowie für GitHub. Arbeiten am Standard waren zuletzt unter anderem über die Plattform abgewickelt worden.

Siehe dazu auf heise Netze:

(jul)