BKA und Europol heben Ramnit-Botnetz aus

Das Ramnit-Botnetz kontrollierte weltweit 3,2 Millionen Rechner. In einer internationalen Operation unter Führung von Europol wurden nun die Command-and-Control-Server vom Netz genommen.

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(Bild: dpa, Uli Deck/Symbol)

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Das Bundeskriminalamt hat gemeinsam mit anderen Polizeibehörden in Europa ein weltweites Botnetz zerschlagen. Zu dem Netzwerk gehörten nach Angaben des BKA 3,2 Millionen Computer. Sie seien über Links in Phishing-Mails oder Schadcode in Webseiten mit der Malware "Ramnit" infiziert und von Kriminellen gesteuert worden, erklärten die Ermittler am Mittwoch.

Mit Hilfe des Computerwurms hätten Täter die Windows-Rechner der Betroffenen unbemerkt übernehmen und etwa Bankinformationen stehlen können. Den Ermittlern ist es laut Mitteilung der Polizeiorganisation Europol gelungen, die Command-and-Control-Server ausfindig zu machen und vom Netz zu nehmen. Ebenfalls wurden 300 von den Botnetz-Betreibern genutzte Domains umgeleitet. Über etwaige Verhaftungen machten beide Behörden keine Angaben.

Das BKA unterstützte ein Ermittlungsverfahren von Großbritannien, sagte eine Sprecherin gegenüber der dpa. An den internationalen Ermittlungen waren auch Italien und die Niederlande beteiligt, ebenso die Unternehmen Microsoft, Symantec und Anubisnetworks. Europol koordinierte die Operation.

Betroffene Nutzer in Deutschland, deren Computer unter der Kontrolle der Botnetz-Betreiber waren, sollen nun informiert werden. Dafür will das BKA mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und den Internet-Anbietern zusammen arbeiten. Wie viele Rechner in Deutschland infiziert worden, konnte das BKA am Mittwoch nicht sagen. (Mit Material der dpa) / (axk)