LiquidVR: Neues Virtual-Reality-SDK von AMD

Mit dem LiquidVR-SDK will AMD die Latenz von Virtual-Reality-Helmen reduzieren und so die gefürchteten Übelkeitsattacken mancher Anwender in den Griff bekommen.

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LiquidVR: Neues Virtual-Reality-SDK von AMD
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Roland Austinat

Mit wesentlich geringerer Verzögerung als bisher sollen dreidimensionale Szenen in VR-Helmen und -Brillen dargestellt werden, wenn die Entwickler auf das LiquidVR-SDK von AMD zurückgreifen. Das SDK unterstützt die Radeon-Grafikkarten des kalifornischen Herstellers und feierte auf der Game Developers Conference 2015 Premiere. AMD will damit die Diskrepanz zwischen Kopf- und Bildbewegungen in den Griff bekommen, die bei einigen Virtual-Reality-Anwendern Übelkeit verursacht.

Um die Latenz zu reduzieren, setzt AMD unter anderem auf "Latest Data Latch". Dahinter verbirgt sich die Vorgehensweise, die aktuelle Kopfposition des Benutzers erst unmittelbar vor der vertikalen Synchronisation auszulesen. Doch was, wenn sich die Position weiter ändert, während das Bild berechnet wird? Dann kommen "Asynchronous Compute Engines" oder asynchrone Shader zum Einsatz. Sie werden schon während des Rendering aktiv und versetzen das Bild an die Stelle, an der sich der Kopf des Anwenders bewegt haben wird. Beide Methoden kombiniert vermindern die Latenz und beseitigen Ruckler und Aussetzer.

Stecken zwei Radeon-Grafikkarten im Rechner des Anwenders, setzt LiquidVR eine GPU pro Auge ein. (Bildquelle: AMD)

(Bild: AMD)

Stecken zwei Radeon-Grafikkarten im Rechner, weist LiquidVR jeder GPU die Bildberechnung für jeweils ein Auge zu. Die VR-Anwendung rendert eine Szene und reicht diese an den LiquidVR-Treiber weiter. Der erzeugt mit einem ersten Thread zwei weitere Threads für je eine Grafikkarte. Diese berechnen dann die Varianten für das linke beziehungsweise rechte Auge. Der Zugriff auf das SDK des Headsets ist dabei optional. Nach Angaben von AMD kann LiquidVR im "Direct to Display"-Modus direkt auf die Displays des VR-Helms beziehungsweise der VR-Brille zugreifen. Das freut die Programmierer, die sich nicht mit jedem Headset vertraut machen müssen. Obendrein verspricht die Umgehung des Betriebssystems einen weiteren Geschwindigkeitszuwachs beziehungsweise eine Latenzabsenkung.

AMD demonstrierte LiquidVR mit dem Oculus-Rift-Headset in der Crescent-Bay-Fassung. AMD will offenbar auch mit anderen Herstellern zusammenarbeiten, das SDK soll dafür ein Hebel sein. Softwareseitig setzt LiquidVR derzeit noch auf DirectX 11, doch ein Update auf DirectX 12 oder Vulkan dürfte folgen. (mfi)