Ubuntu 15.04 wechselt in den nächsten Tagen auf Systemd
Knapp eineinhalb Monate vor dem Release von Vivid Vervet stellen die Ubuntu-Entwickler jetzt vom Init-System Upstart auf Systemd um. Falls dadurch größere Problemen auftauchen, wird dieser Schritt rückgängig gemacht.
Ab ungefähr Montag, den 9. März sollen die Entwicklerversionen von Ubuntu 15.04 (Vivid Vervet) den Systemstart nicht mehr per Upstart regeln, sondern über das Init-System Systemd. Das gilt für Neuinstallation und Upgrades. Von dem Umstieg sind nicht nur die Desktop- und Server-Ausführungen von Ubuntu selbst betroffen, sondern auch alle Ubuntu-Flavor – also beispielsweise auch das auf KDE-Plasma-Desktops setzende Kubuntu oder das Xfce verwendende Xubuntu.
Martin Pitt kündigte diesen Schritt auf einer Liste für Ubuntu-Entwickler an. Dabei riet er all jenen zum einmaligen Test-Start mit Systemd, die ihr System noch nie mit diesem Init-System gebootet hätten; die dazu nötigen Schritte und einige andere Hintergründe zum Einsatz von Systemd unter Ubuntu erläutert eine Seite im Ubuntu-Wiki.
Der Umstieg war vor rund 13 Monaten angekündigt worden, kurz nachdem auch bei Debian festgelegt worden war, dass die Distribution in Zukunft standardmäßig Systemd verwenden soll; Fedora, OpenSuse und einigen anderen Distributionen nutzen das Init-System, das beim Debian-Projekt für allerlei Streitereien gesorgt hat, schon deutlich länger.
Der Wechsel weg vom Upstart, das Canonical eigens für Ubuntu entwickelt hatte, erfolgt nur knapp eineinhalb Monate vor dem geplanten Veröffentlichungstermin der Version 15.04; die Ubuntu-Entwickler wollen den Schwenk daher rückgängig machen, falls er zu größeren Problemen führt. Ubuntu Touch wird laut Pitt vorerst weiter Upstart verwenden, weil einige Plattformen noch den angestaubten Linux-Kernel 3.4 verwenden.
Zur Funktionsweise und Praxiseinsatz von Systemd siehe auch auf heise open:
(thl)