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Forscher simulieren Belastung durch Smartphones und Tablets

Auf der CeBIT präsentieren Forscher der Universität des Saarlandes ihr Projekt, in dem Belastungen durch Smartphones und Tablets erfasst und simuliert werden. Ziel ist, die Bewegungsabläufe realistisch darzustellen.

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Forscher simulieren Belastung durch Smartphones und Tablets

Naturgetreu: Die Forscher um Myroslav Bachynskyi (rechts) beim Messen der Belastungen.

(Bild: Oliver Dietze)

Lesezeit: 2 Min.

Forscher der Universität des Saarlandes zeigen auf der CeBIT ein Verfahren zum Messen von Belastungen durch Smartphones und Tablets auf den menschlichen Körper. Dabei misst das Team um Myroslav Bachynskyi zunächst die Bewegungsabläufe eines Menschen mit einem Motion-Capturing-Anzug, auf dem kleine Marker Licht emittieren, das Kameras auffangen, die um den Probanden aufgestellt sind.

Anschließend übertragen die Forscher die Daten auf den Computer, um die Bewegungen in einer virtuellen Simulation nachbilden zu können. So sollen die Belastungen durch bestimmte Bewegungen realistisch nachgebildet werden. Neben dem Winkel der Gelenke lassen sich so auch die Kräfte, die auf sie wirken, aufzeichnen. Hinzu kommen Daten zum Aktivieren und der Erschöpfung einzelner Muskeln.

Neben den Belastungen wollen die Forscher ebenfalls Hinweise zur besseren Ergonomie für Hersteller liefern. So ist ein Ergebnis, dass Bewegungen von links nach rechts und von oben nach unten die Muskeln weniger beanspruchen als Vor-und-Zurück-Aktionen. Als Tipp für Designer von Software haben sie, dass demnach eine virtuelle Tastatur im unteren Bereich der Bildschirmmitte positioniert sein sollte.

Gefahren sehen die Forscher im übermäßig langen Strecken des Arms, so würden Fachleute bereits vom "Gorilla Arm" sprechen. Erst im November 2014 hatte ein Arzt die Nackenbelastung allein durch das falsche Nutzen eines Smartphones gemessen. Auch Gestensteuerungen bei Spielekonsolen wie mit Kinect seien eine große Belastung für Schultern und Knie.

Interessierte können den Stand der Universität des Saarlandes auf der CeBIT in Halle 9 auf Stand E13 ansehen, wo die Forscher ihr Projekt vorstellen. (fo)