Sirius: Open-Source-Konkurrenz für Siri unter Linux

Für Linux-Betriebssysteme steht mit Sirius ab sofort eine quelloffene Alternative zu Siri, Cortana oder Google Now zur Verfügung, die von Anwendern weiterentwickelt werden kann.

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Sirius: Open-Source-Konkurrenz für Siri unter Linux

Bis Sirius auf Smartphones läuft, dürfte es wohl noch dauern.

(Bild: Clarity Lab)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Denise Bergert

Forscher des Clarity Lab der Universität von Michigan haben mit Sirius eine Open-Source-Alternative zu Siri für Linux-Betriebssysteme entwickelt. Die Macher vergleichen ihre Software explizit mit Apples Hilfefunktion Siri, Microsofts Cortana oder Googles Google Now. Sirius könne jedoch im Gegensatz zu den genannten kommerziellen Anwendungen von Privatanwendern, Unternehmen oder Lehreinrichtungen verwendet und weiterentwickelt werden. Derzeit laufen Tests mit Sirius unter Ubuntu, Download und Installation sind jedoch auch auf allen anderen Linux-Distributionen möglich.

Der virtuelle Assistent könne eingesprochene Fragen erkennen, verfüge jedoch auch über Schnittstellen zur Erkennung von Fotos und Texten. Nach der Zerlegung der Frage in relevante Schlüsselwörter sucht Sirius in den Datenbanken von Wikipedia nach einer passenden Antwort. Die Bildererkennung erläutern die Forscher mit einem Foto des Eiffelturms sowie der zugehörigen Frage, wann die berühmte Sehenswürdigkeit erbaut wurde. Sirius soll das Bauwerk erkennen und die Antwort liefern können.

Unterstützung erhalten die US-Wissenschaftler durch Google, die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) oder die National Science Foundation (NSF). Sirius findet sich ab sofort auf GitHub und kann von interessierten Nutzern verwendet und verändert werden. Eine installierbare Version wird mit der Sirius Suite angeboten. Doch auch diese muss noch von Hand kompiliert werden.

Sirius ist keine komplette Eigenentwicklung, sondern baut auf von anderen Universitäten erdachte Software auf. So werde die Spracherkennung beispielsweise über die von der Carnegie Mellon University entwickelte Schnittstelle Sphinx realisiert, das Deep Learning Framework Caffe stammt hingegen von der UC Berkeley. In der Sirius Suite seien jedoch alle nötigen Pakete für erste Testläufe mit der digitalen Assistenz enthalten. (axk)