Debian wählt neuen Projektleiter

Das Debian-Projekt hat den langjährigen Debian-Entwickler Neil McGovern zum neuen Projektleiter gewählt. Im August trifft sich die Debian-Community in Heidelberg.

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Debian wählt neuen Projektleiter
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Wie jedes Jahr im April hat die Debian-Community einen neuen Projektleiter gewählt. Neil McGovern, Engineering Manager bei dem Open-Source-Consulter Collabora und seit zehn Jahren als Debian-Entwickler aktiv, konnte die Wahl für sich entscheiden. Lucas Nussbaum, der das Amt seit zwei Jahren bekleidete, war dieses Jahr nicht mehr angetreten.

McGovern ist schon lange in unterschiedlichen Rollen im Debian-Projekt aktiv: So ist er seit vielen Jahre Mitglied des Release-Teams, arbeitet als Assistant Secretary dem Debian-Sekretär zu und macht Pressearbeit. Auf seiner Werbeplattform zur Wahl betont Neil McGovern traditionelle Debian-Werte – technische Qualität, die zentrale Rolle der Entwickler- und der Nutzer-Community, freie Software. Er benennt aber auch aktuelle Probleme: ein Mangel an Freiwilligen in bestimmten Bereichen und der Umstieg vieler Nutzer auf Distributionen, die von Debian abgeleitet sind.

Der neue Debian Project Leader (DPL) sieht seine Rolle vor allem in der Unterstützung der Debian-Entwickler. McGovern möchte die Build-Infrastruktur modernisieren und die von Ubuntu bekannten PPAs (Personal Package Archives) auch in der Debian-Welt einführen. Außerdem möchte er Geld ausgeben: Laut McGovern lagern sechsstellige Summen an Spendengeldern auf Debian-Konten. Dieses Geld möchte er für den Erfolg des Debian-Projekts einsetzen.

Vom 15. bis 22. August treffen sich Neil McGovern und zahlreiche weitere Debian-Entwickler in Heidelberg zur DebConf15, dem alljährlichen Entwicklertreffen des Debian-Projekts. Bis zum 15. Juni sammeln die Organisatoren noch Vorschläge für Vorträge, Sessions, Tutorials, Vorführungen und Diskssionsrunden. Die Debconf findet dieses Jahr erstmalig in Deutschland statt. (odi)