UN-Studie: Der meiste Elektroschrott kommt aus den USA und China

Im Jahr 2014 sind fast 42 Millionen Tonnen Elektroschrott angefallen, davon der größte Teil aus den USA und China. Auf Schrottmenge pro Einwohner umgerechnet liegen aber Länder wie Norwegen und die Schweiz an der Spitze.

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UN-Studie: Der meiste Elektroschrott kommt aus den USA und China

(Bild: Gerhard Kotschik / UBA)

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Fast ein Drittel des 2014 weltweit angefallenen Elektroschrotts stammen aus den USA und China. Insgesamt waren es laut einer aktuellen Studie der United Nations University 41,8 Millionen Tonnen Altelektronik. Davon stammten rund 7,9 Millionen Tonnen aus den USA und 6 Millionen Tonnen aus China. Nur rund 16 Prozent der Gesamtmenge wurden laut Studie den Recyclingprogrammen der jeweiligen Länder zugeführt.

Die USA und China sind allerdings nur in absoluten Zahlen die Spitzenreiter in Sachen Elektroschrott. In der Schrottmenge pro Einwohner liegen offenbar europäische Länder vorn: Top Fünf sind hier Norwegen (28,3 Kilogramm/Einwohner), die Schweiz (26,3 kg/Einwohner), Island (26 kg/Einwohner), Dänemark und Großbritannien. Deutschland liegt auf Einwohner gesehen betrachtet dahinter – im Bereich zwischen 20 und 25 Kilogramm. Zum Vergleich: Für den afrikanischen Kontinent liegt die Menge pro Einwohner durchschnittlich bei 1,7 Kilogramm.

In absoluten Zahlen ist Deutschland Nummer eins in Europa – mit 1,8 Millionen Tonnen Elektroschrott. Darauf folgen Großbritannien (1,5 Millionen Tonnen) und Frankreich (1,2 Millionen Tonnen). Insgesamt belief sich die Schrottmenge für Europa für 2014 (Russland mitgerechnet) auf 11,8 Millionen Tonnen.

Den Löwenanteil des Schrottbergs machen kleinere Haushaltsgeräte wie Toaster, Mikrowellen und Staubsauger (12,8 Millionen Tonnen) aus sowie die größeren Kaliber wie Waschmaschinen und Geschirrspüler (11,8 Millionen Tonnen). Kühl- und Gefriergeräte kommen auf rund 7 Millionen Tonnen, Bildschirme und Fernseher auf 6 Millionen. Kleinere IT-Geräte wie PCs und Smartphones machen 3 Millionen Tonnen aus – rund 7 Prozent der Schrottmenge

Dabei betonen die Autoren der Studie, dass es sich nicht nur um Müll, sondern auch um wertvolle Rohstoffe handelt: So seien es geschätzte 16,5 Millionen Tonnen an Eisen, 1,9 Millionen Tonnen Kupfer und rund 300 Tonnen Gold, ferner größere Mengen Silber, Aluminium und Palladium, die in den Altgeräten stecken. Den Wert veranschlagt die Studie auf rund 48 Milliarden Euro.

Zugleich türmen sich natürlich auch Umweltgifte mit dem E-Schrott auf – etwa Bleiglas, Quecksilber, Cadmium und Chlorfluorkohlenwasserstoffe. Insgesamt gehen die Autoren der Studie von einer Zunahme des E-Schrotts aus. Der steigende Absatz von Elektrogeräten bei gleichzeitig verkürzter Lebenszeit der Produkte trage dazu wesentlich bei. Für das Jahr 2018 wird ein Anstieg der E-Schrottmenge um 21 Prozent auf 50 Millionen Tonnen prognostiziert. (axk)