App macht Amazon Fire TV zur Smart-Home-Zentrale

Mit einer kommenden App befehligt Amazons Medienplayer mittels AllJoyn vernetzte Haushaltsgeräte und reagiert auf deren Statusmeldungen. Mit neuem Router und Cloud-Dienst erreicht man AllJoyn-Geräte zudem künftig auch aus der Ferne.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen
App macht Fire TV zur Smart-Home-Zentrale

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran

Qualcomm präsentierte in Rahmen seiner Veranstaltung zum "Internet Of Everything" in San Francisco aktuelle Entwicklungen für das von ihm einst entwickelte und heute der AllSeen Alliance unterstellte Open-Source-Framework AllJoyn. Es ermöglicht über P2P-Verbindungen die Kommunikation von Geräten und Anwendungen unabhängig von Produktkategorie und Verbindungsart.

Die Higgns-App zeigt zu jedem erkannten AllJoyn-Gerät an, welche Meldungen es machen kann und welche Aktionen sich auslösen lassen.

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Zu de n Neuerungen gehörte unter anderem die App Higgns von Two Bulls für Fire TV, die Amazons Medienplayer zu einer Steuerzentrale für ein AllJoyn-Netzwerk macht. Möglich ist dies, weil im Fire TV ein Snapdragon-Prozessor von Qualcomm steckt. In der Praxis bedeutet dies, dass Nutzer nach der Installation der Anwendung in der Lage sind, auf Mitteilungen von AllJoyn-vernetzten Geräten zu reagieren und in If-This-Then-That-Manier Aktionen bei anderen derart erreichbaren Geräten auszulösen. Bei Higgns werden diese Verknüpfungen "Stories" genannt.

In der Demo sorgte etwa eine über längere Zeit offene Tür eines smarten Kühlschranks (ein Prototyp von Electrolux) dafür, dass eine Durchsage auf einem vernetzte Lautsprecher ertönte, eine WLAN-Lampe blinkte und eine Meldung auf einem Fernseher erschien – unabhängig davon, dass alle Geräte von verschiedenen Herstellern stammten. Die AllJoyn-Lösung benutzen unter anderem LG, Panasonic, Microsoft und Monster. Higgns soll im Sommer erhältlich sein, ein Preis ist noch nicht bekannt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Als P2P-Lösung war AllJoyn bislang auf den lokalen Einsatz von Geräten beschränkt. Verließ man sein Heim, gab es keine Möglichkeiten, über dieses Netz die Smart-Home-Geräte zu steuern oder ihren Status abzufragen. Dies ändert sich nun mit AllJoyn-IP-Bridges, auf denen ein sogenannter "Gateway Agent" läuft. Diese Erweiterung wurde Ende vergangenen Jahres spezifiziert und ist wie AllJoyn selbst Open Source.

Auf diesem TP-Link lief bereits der neue "Gateway Agent" für AllJoyn; für dessenNutzung benötigt man allerdings zusätzlich noch einen Cloud-Dienst.

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Qualcomm präsentierte zusammen mit der US-Firma Affinegy, die auch den Vorsitz in der entsprechenden Gateway-Arbeitsgruppe hat, ein Routers vom Typ TP-Link AC1750 , der bereits eine solche Bridge als Software integriert hatte. Allerdings muss man anmerken, dass der Router alleine nicht reicht; die Verbindung zwischen dem Smartphone samt AllJoyn-App und dem heimischen Netzwerk läuft über einen Cloud-Dienst. Einen solchen will, wenig überraschend, Affinegy künftig unter dem Namen Chariot betreiben. Ein Betatest läuft in diesen Tagen an.

Künftig wird es auch mehr AllJoyn-Geräte in Deutschland geben, darunter vernetzte Lautsprecher von Monster. Wann eine AllJoyn-IP-Bridge samt Clound-Dienst hierzulande verfügbar sein wird, lässt sich derzeit aber nicht sagen. Qualcomm bestätigte nur, dass es zu dem Gerät von TP-Link in absehbarer Zukunft Alternativprodukte geben wird.

Hinweis: Qualcomm hat die Reise des Autors nach San Francisco bezahlt. (nij)