Telekom-Boss bestätigt Verkaufsgespräche über T-Online

Das reichweitenstarke Internetportal passt nicht mehr in die Strategie von CEO Tim Höttges, der die Telekom als Infrastrukturkonzern sieht. Gerüchte über einen bevorstehenden Verkauf von T-Online gibt es seit Monaten.

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Deutsche Telekom

Tim Höttges will sich von T-Online trennen.

(Bild: dpa, Oliver Berg)

Lesezeit: 1 Min.

Die Deutsche Telekom spricht mit verschiedenen Interessenten über einen Verkauf des Online-Portals T-Online. Das Geschäftsmodell habe sich überlebt, sagte Telekom-CEO Tim Höttges auf der Hauptversammlung des Konzerns am Donnerstag in Köln. “Die Wege der Kunden ins Netz laufen heute nicht mehr über ein Portal.” Wer die Interessenten sind, sagte Höttges nicht.

Gerüchte über einen bevorstehenden Verkauf von T-Online gibt es seit Ende vergangenen Jahres. Die Wirtschaftswoche hatte im Dezember berichtet, die Telekom verhandle mit dem Axel Springer Verlag, der immer noch als aussichtsreicher Kandidat gilt. Im April hatte dann der Spiegel gemeldet, dass die Bank PNB Paribas mit der Suche nach einem Käufer beauftragt worden sei.

T-Online ist das deutsche Online-Angebot mit den meisten Besuchern, danach folgen eBay und die Bild-Zeitung. Das werbefinanzierte Portal war lange eigenständig und war während des ersten Dotcom-Booms im Jahr 2000 an die Börse gegangen. 2004 hatte der Konzern angekündigt, die Portal-Tochter von der Börse zu nehmen. Nach dem Vollzug erfolgte dann zwei Jahre später die Wiedereingliederung in den Konzern. (vbr)