Whole Genome Sequencing: Revolutionäre Medizin oder Datenschutz-Albtraum?

Die DNA-Sequenzierung schickt sich an, die Medizin zu revolutionieren. Für den langfristigen Schutz der anfallenden Daten müssen neue kryptografische Verfahren entwickelt werden, erklärt Professor Hubaux vom EPFL in Lausanne.

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Whole Genome Sequencing: Revolutionäre Medizin oder Datenschutz-Albtraum?

(Bild: Volker Weber)

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Genenetische Daten sind besonders schützenswert, weil sie nicht nur eine Person, sondern auch Verwandte dieser Person betreffen. Durch die Vererbung der DNA sind auch Geschwister, Eltern und Kinder von einem Bruch der Vertraulichkeit betroffen. Forscher fordern einen Schutz von wenigstens 100 Jahren, ein Versprechen, das aktuelle Kryptografie-Verfahren nicht leisten können. Sie basieren vor allem auf schlecht lösbaren mathematischen Problemen, etwa der Primfaktorzerlegung.

Im Sonderforschungsbereich CROSSING an der TU Darmstadt entwickeln Forscher neue Verfahren, welche die Vertraulichkeit und Integrität auch in zukünftigen Anwendungen gewährleisten sollen.

Auf dem CROSSING-Workshop in Darmstadt stellte Professor Jean-Pierre Hubaux eine mögliche Lösung für die Verschlüsselung von DNA-Sequenzen vor. Das Verfahren erschwert den Brute-Force-Angriff auf die Verschlüsselung von Gen-Daten, in dem es bei der Verwendung falscher Schlüssel sogenannte Decoys liefert. Das sind mögliche DNA-Sequenzen, die jedoch nicht dem verschlüsselten Material entsprechen. Der Angreifer kann so nicht auf Anhieb erkennen, dass er nicht den korrekten Schlüssel gefunden hat.

heise online sprach in Darmstadt mit Professor Hubaux über sein Forschungsgebiet, insbesondere die Vertraulichkeit von Gendaten.

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(vowe)