WWDC: Apple Swift 2.0 wird Open Source

Apple kündigt nach knapp einem Jahr das erste große Update seiner Programmiersprache Swift an. Version 2.0 soll bis zu siebenmal schneller sein. Apple stellt Swift als Open Source zur Verfügung – auch für Linux.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 172 Kommentare lesen
WWDC: Apple Swift 2.0 wird Open Source
Lesezeit: 2 Min.

Gerade erst feierte Apples Programmiersprache Swift ihren ersten Geburtstag. Nun hat das Unternehmen auf der Entwicklerkonferenz WWDC Version 2 der Objective-C-Alternative vorgestellt. Swift 2 soll laut Ankündigung noch in diesem Jahr Open Source werden und zudem für Linux erscheinen. Craig Federighi, Software-Chef bei Apple, zeigte sich optimistisch, dass Swift die Anwendungs- und Systemprogrammierung für die nächsten 20 Jahre bestimmen könnte.

Die Programmiersprache Swift 2 soll deutlich mehr Performance für Apps bringen.

Federighi betonte im Moscone-Center, dass die Entwickler die Gesamtperformance im Benchmark "Geekbench FFT" um das Sechsfache steigern konnten. Zudem hätte man viele von den Entwicklern gewünschte Funktionen integriert. Die Vorstellung von Swift 2.0 war ungewöhnlich kurz und Federighi verriet nur wenige Details.

Update 22:20 Uhr: Apple hat erste Details auf seiner Projektseite zu Swift 2 veröffentlicht. Demnach bringt das Update verbesserte Fehlerbehandlung und Entwickler können eigene Fehlertypen mit verständlichen Namen definieren. Die verbesserte Syntax kennt nun Befehle wie "do", "guard", "defer" und "repeat". Die Benennung von Funktionen und Methoden folgt nun einem vereinheitlichten Schema, weshalb man seine alten Swift-Projekte mittels Xcode 7 nach Swift 2 migrieren muss. Der Compiler warnt zudem, falls man Sprachfeatures nutzt, die auf einem älteren Betriebssystem nicht verfügbar sind.

Apple hat darüber hinaus die Interaktive Spielweise (Playground) erweitert, in der Swift-Code direkt bei Eingabe ausgeführt wird und besonders Einsteigern beim Lernen helfen soll. Kommentare lassen sich nun im Quelltext mit Formatierungen wie Fett, Kursiv oder Aufzählungen versehen sowie um Bilder und Links ergänzen.

In der LLDB-Debugging-Konsole lassen sich Anwendungen mit einer interaktiven Version von Swift testen. Der Programmierer kann mit der laufenden App interagieren und testen, wie sie sich in einer Skriptumgebung verhält.

Swift 2 würde um viele von Entwicklern gewünschte Funktionen ergänzt.

Bei Swift bedienten sich die Erfinder an den Konzepten teils sehr unterschiedlicher Programmiersprachen wie Groovy, C#, Ruby, Haskell, Go und JavaScript – der Multiparadigmen-Ansatz soll das Beste der Sprachen vereinen. Sicherheit ist ein wichtiger Aspekt von Swift. Die Sprache soll den Programmierer vor gröberen Schnitzern bewahren, die einem bei dem inzwischen 30 Jahre alten Objective-C unterlaufen können und somit zu stabileren oder sichereren Anwendungen führen. Aufgrund der vereinfachten Syntax, die mit deutlich weniger Klammern auskommt, soll Swift leichter zu erlernen sein als Objective-C. Mit Swift programmierte Anwendungen sind darüber hinaus oft kompakter und schneller. (wre)