Virtual-Reality-Porno rüstet auf: Jetzt auch mit Masturbationshardware

Der Virtual-Reality-Hype rollt, und zwar nicht bei Spielen: Immer mehr Pornoanbieter nutzen die neue Technik; und gehören damit zu den Ersten, die mit VR Geld verdienen. Inzwischen gibt es sogar synchronisierte Masturbationshardware.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 469 Kommentare lesen
Virtual-Reality-Porno rüstet auf: Jetzt auch mit Masturbationshardware

So sieht das Videobild ohne Virtual-Reality-Brille aus; setzt man das Headset auf, wird's räumlich.

(Bild: Screenshot von virtualrealporn.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Keine andere Technik erhitzt die Technik-Gemeinde zurzeit so wie Virtual Reality. Die Meinungen oszillieren zwischen "Braucht kein Mensch!" und "Will ich sofort haben!" – zweifellos tut sich viel am Markt: Mit Sony Morpheus, HTC/Valve Vive und natürlich Oculus Rift stehen drei VR-Systeme in den Startlöchern; Samsungs Gear VR ist bereits erhältlich. Auf Smartphones laufen schon heute hunderte Virtual-Reality-Apps, man benötigt lediglich eine (Papp-)Halterung.

Doch obwohl der Hype kaum größer sein könnte, wird mit VR noch kein bis wenig Geld verdient: Der Großteil der bereits erhältlichen VR-Softwareangebots besteht aus kostenlose Demos und Ideenfragmenten, kommerzielle (Spiele-)Titel mit VR-Unterstützung wie Elite Dangerous sind Ausnahmen.

Mehr Infos

Nur ein Bereich scheint zu florieren, und zwar auch finanziell: Virtual-Reality-Porno (ausführlicher Feldversuch auf c't online). So hat der in der Branche wohl populärste kommerzielle Anbieter VirtualRealPorn gerade einen schwulen Ableger namens VirtualRealGay aufgemacht, neue räumliche 180-Grad-Filme werden wöchentlich veröffentlicht. Über 50 aufwendig produzierte Videos bietet das spanische Unternehmen inzwischen an – und erstaunlicherweise sehen die Filmchen in Sachen Bildqualität besser aus als manche Demonstrations-Rundum-Videos großer Unternehmen.

VR-Videoproduktion ist nach wie vor eine Domäne der Frickler und Freaks, schlüsselfertige Aufnehmen-und-Funktioniert-Lösungen gibt es noch nicht. Gegenüber heise online wollte VirtualRealPorn nicht offenlegen, mit was für Kamerasystemen die Firma zurzeit arbeitet – die Rede ist nur von selbstentwickelter Technik. Angefangen habe man mit GoPro-Hero2-Helmkameras und danach dann immer weiter herumexperimentiert. Das ist auch deutlich an den Videos des Unternehmens sichtbar: Je älter die Filme, desto schlechter die Qualität, desto wackeliger das Bild.

Die Macher kommen nicht aus dem Porno-Business, sondern haben vorher als Softwareentwickler und Fotografen gearbeitet. Die Inhalte von Virtual Real Porn funktionieren mit den Oculus-Rift-Entwicklerbrillen, mit Gear VR sowie mit Android- und iOS-Smartphone plus VR-Halterung.

Masturbationshardware wie die Plastik-Vagina "Max" kann man synchronisiert zu Virtual-Reality-Pornos nutzen.

VirtualRealPorn setzt nicht nur bei den Kameras auf High-Tech, sondern auch beim Zubehör: Das hauseigene Video-Abspielprogramm Virtual Real Player unterstützt seit kurzem sogar Masturbationshardware. "Nora", ein Vibrator, und "Max", eine Plastik-Vagina, vibrieren synchron zur Filmhandlung – im besten Fall sieht das Ganze also nicht nur aus wie echt, sondern fühlt sich auch so an. Die Geräte der Teledildonic-Firma Lovense werden über Bluetooth synchronisiert, die Virtual-Real-Porn-Videodateien enthalten die benötigen Zeitstempel.

Lesen Sie dazu auf c't online, wie sich Virtual-Reality-Porno anfühlt:

Update: In einer älteren Version des Artikels war von "360-Grad-Videos" die Rede. Das ist falsch: Virtual Real Porn produziert ausschließlich 180-Grad-Videos. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. (jkj)