Jolla: Kleines Sailfish-Update, Tablet in Sicht

Noch im Juni will Jolla sein neues Tablet an die ersten Entwickler ausliefern. Für das Jolla Phone hat das Unternehmen vorher ein kleines Sailfish-OS-Update veröffentlicht, das vor allem Details verbessert und einen privaten Modus im Browser bietet.

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Jolla Phone & Jolla-Tablet
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Keywan Tonekaboni

Endlich kann man in der E-Mail-App von Jolla auch richtig suchen.

Kurz vor dem Start des Jolla-Tablet hat das finnische Unternehmen Jolla noch ein Update für sein Jolla Phone veröffentlicht. Das hauseigene Betriebssystem Sailfish OS macht mit Version 1.1.6 (Aaslakkajärvi) keine großen Sprünge, sondern bietet viele Verbesserungen im Detail. Die E-Mail-App verfügt nun über eine Suchfunktion und kann mehrere Mails gleichzeitig als gelesen beziehungsweise ungelesen markieren. Der Browser erhält einen privaten Modus – ist er aktiv, wird im Verlauf nichts gespeichert. Außerdem zeigt die Anrufliste nicht mehr nur den Namen, sondern bei Bedarf auch die entsprechende Rufnummer an. Dass Jolla dies als eines der Highlights hervorhebt, zeigt, dass die Arbeiten eher im Hintergrund stattfinden und die meisten Ressourcen derzeit schon in das fürs neue Tablet optimierte Sailfish OS 2 fließen.

Zeitgleich mit dem Update meldet Jolla, dass das Jolla Phone sich wieder mit Facebook verbinden kann. Durch das Abschalten der alten Schnittstelle (API) seitens Facebook konnte das soziale Netzwerk nur noch im Browser genutzt werden. Jollas Implementierung für die neue API wurde jetzt von Facebook akzeptiert. Um diese zu nutzen, ist allerdings eine erneute Anmeldung des Facebook-Kontos nötig, was auch unter Sailfish OS 1.1.4 funktionieren soll. Chatten und der Zugriff auf Facebook-Kontakte bleiben aber dauerhaft außen vor, da diese Schnittstellen wegefallen sind.

Im Jolla-Browser weist eine Schraffur in der Navigationsleiste auf den
privaten Modus hin.

Ein großes Manko von Jollas Appstore ist immer noch das Fehlen einer Bezahloption, jedenfalls aus Sicht der Entwickler: momentan gibt es nur Gratis- und Open-Source-Apps. Zumindest die Einbindung von Flattr in das Shop-System sollte demnächst möglich sein: Entsprechende Einträge finden sich im Changelog, sind aber im Appstore und der Entwickler-Plattform Harbour noch nicht sichtbar.

Für das per Crowdfunding finanzierte Tablet hat Jolla außerdem ein Entwickler-Programm angekündigt. Ausgewählte Entwickler wollen die Finnen vorab mit einem Leihgerät und Vorabzugriff auf Sailfish 2 inklusive Entwicklerpaket (SDK) ausstatten. Diese müssen dafür ein "Product Loan Agreement" unterzeichnen und so ihre Verschwiegenheit erklären. Die Entwickler sollen Ende des Monats das Tablet erhalten. Die Unterstützer der Crowdfunding-Kampagne müssen sich hingegen bis Ende Juli gedulden.

Jolla wurde von ehemaligen Nokia-Mitarbeitern gegründet. Sie setzen mit Sailfish OS ihre Arbeit fort, die sie bei Nokia unter den auf Linux basierenden Systemen Maemo und Meego begonnen hatten. (acb)