Kuba eröffnet Dutzende öffentliche WLAN-Hotspots

In den kommenden Wochen sollen an verschiedenen Plätzen in Kuba öffentliche WLAN-Hotspots entstehen, um den Zugang zum Internet zu erleichtern. Dazu werden auch Preissenkungen angekündigt, aber auch dann bleibt Internet ein Luxus in dem Inselstaat.

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Öffentliche WLAN-Hotspots in Kuba

Kuba soll besser ans Internet angeschlossen werden.

(Bild: Matias Garabedian, CC BY-SA 2.0)

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Um die Internetanbindung der eigenen Bevölkerung zu verbessern, will das kubanische Telekommunikationsunternehmen Etecsa in den kommenden Wochen 35 öffentliche WLAN-Hotspots einrichten. Das meldet die Tageszeitung Juventud Rebelde und ergänzt, dass gleichzeitig der Preis für eine Stunde Internetzugang "signifikant" auf 2 Peso convertible (rund 1,80 Euro) gesenkt werden soll. Bislang kostete die Stunde 4,50 Peso convertible (rund 4 Euro). Angesichts des äußerst niedrigen Durchschnittslohns in Kuba sind diese Preise jedoch sehr hoch. Öffentliche Internetcafés in Kuba waren 2013 eingerichtet worden. Außerdem gibt es seit wenigen Monaten ein öffentliches Gratis-WLAN in Havanna.

Den Erklärungen zufolge sollen die Zugangspunkte an öffentlichen Plätzen verschiedenen kubanischen Städten entstehen. Je nach Größe sollen sich zwischen 50 und 100 Nutzer gleichzeitig einwählen und mit bis zu 1 MBit/s surfen können. Benötigt wird ein Account bei Nauta, dem Internetangebot von Etseca. Die New York Times zitiert einen Kubaner, der erklärt, auch mit dem reduzierten Preis werde er die Hotspots höchstens von Zeit zu Zeit nutzen, denn "das ist Luxus". Er müsse ja auch essen und Miete zahlen.

Insgesamt ist der Schritt im Rahmen der jüngst angekündigten geplanten Verbesserung der Beziehungen zwischen Kuba und den USA zu sehen. Der Zugang zum Internet ist dabei ein wichtiger Diskussionspunkt. Ted Henken, vom Baruch College in New York, erklärte der US-Zeitung, das könnte ein Wendepunkt sein. "Bislang hieß das kubanische Modell, 'Niemand bekommt Internet" und jetzt 'Wir machen Internet billiger und bauen den Zugang aus, aber als souveräne Entscheidung mit unserer Geschwindigkeit'", zitiert die New York Times den Wissenschaftler, der sich mit sozialen Medien und dem Internet in Kuba beschäftigt. (mho)