ARM64-Ausgabe von Red Hat Enterprise Linux vorgestellt
Red Hat führt eine Entwicklerversion der Server-Ausgabe von Red Hat Enterprise Linux 7 ein, die auf ARMv8A-Prozessoren läuft. Auch das CentOS-Projekt arbeitet an Varianten für ARM-Kerne.
ARMv8-Opteron auf einem Entwicklerboard von AMD.
(Bild: AMD)
Red Hat hat die Red Hat Enterprise Linux Server for ARM Development Preview 7.1 angekündigt. Dabei handelt es sich um eine Variante der Server-Ausgabe von Red Hat Enterprise Linux 7 (RHEL7), die auf Prozessoren mit ARMv8A-Architektur läuft. Es ist die erste ARM-Architektur mit 64-Bit-Unterstützung, die Linux-Kreisen oft auch als ARM64 bezeichnet wird.
Die ARM64-Variante der auf Unternehmenskunden ausgerichteten Linux-Distribution gilt aber als "nicht-unterstützte Entwicklerplattform". Mit ihr soll RHEL einige weitere Entwicklungsschritte auf der ARM64-Plattform machen; offiziell wird der Einsatz nicht vom Red-Hat-Support unterstützt.
Der in der Distribution eingesetzte Linux-Kernel basiert nicht wie bei RHEL7 auf Linux 3.10, sondern auf Linux 3.19; zur Hardware-Konfiguration und Interaktion zwischen Firmware und Betriebssystem unterstützt der Kernel das in der ARM-Welt bislang wenig anzutreffende ACPI, das viele aus der x86-Welt stammende Hersteller bei ARM64-Servern einsetzen wollen. Red Hat gibt die ARM64-Distribution vorerst nur an Hardware-Hersteller heraus, die sie allerdings an Endkunden weitergeben dürfen. Details und Hintergründe zur ARM64-Ausgabe von RHEL liefern deren Ankündigung, ein Google+-Eintrag eines federführenden Red-Hat-Entwicklers und eine dreiteilige Serie im RHEL-Blog.
Auch das CentOS-Projekt, das kostenlos erhältliche Nachbauten von RHEL erstellt und pflegt, arbeitet bereits an einer ARM64-Variante von CentOS 7. Anders als Red Hat will das Projekt auch Varianten für die ARMv7-Kerne erstellen; Testversionen für den Cubietruck und den Raspberry Pi 2 sind bereits erhältlich. (thl)
