eco Awards: Preise für Parkplatz-Sharing und modulare Rechenzentren

Zum 20. Geburtstag feierte der Branchenverband eco sich am Donnerstag selbst und verlieh außerdem gleich 15 Preise an innovative Unternehmen und Produkte.

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eco Internet Awards 2015

Der eco-Verband feierte 20. Geburtstag

(Bild: Torsten Kleinz/heise online)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Torsten Kleinz

Auf einer Gala in Köln-Mülheim präsentierte sich der eco am Donnerstag als erfolgreiches Familienunternehmen. Vor 20 Jahren wurde der Branchenverband als "Verein der Freunde des Internets" gegründet, heute hat er über 800 Mitglieder. Zum Geburtstag strich der Verein das Wort "deutsch" in seinem Namen und nennt sich fortan offiziell "Verband der Internetwirtschaft".

Der Vorstandsvorsitzende Michael Rotert zog eine positive Bilanz: "Unsere Dienstleistungen sind mittlerweile so elementar wie Wasser und Strom." Neben der Dotcom-Blase hätten aber die NSA-Enthüllungen der Branche stark geschadet – nun sei man dabei, das Vertrauen zurückzugewinnen. Rotert kritisierte in diesem Zusammenhang die Politik: So hätten die Finanzminister über Frequenzversteigerungen ihre Etats aufgestockt, wollten aber Provider im Zuge der Vorratsdatenspeicherung zu unbezahlten Hilfspolizisten machen. Den ersten Preis des Abends verlieh Rotert dann an den Mitgründer und Geschäftsführer des Verbandes Harald Summa, für dessen "langjährige Verdienste rund um das Internet".

eco-Geschäftsführer Harald Summa erhielt den ersten Preis

(Bild: Torsten Klein/heise online)

Bei der Verleihung der eco-Awards wurden in diesem Jahr viele Startups bedacht. Der Kölner Parkplatz-Vermittler Ampido erhielt den Preis für das innovativste Startup. Mit Hilfe der App des Unternehmens können Autofahrer einen Privatparkplatz suchen und direkt bezahlen. Als beste Mobil-Anwendung gewann die App Pixometer, mit der Kunden den Zählerstand ihres Stromzählers per Smartphone-Kamera erfassen und an die Stromversorger schicken können. Im Bereich Games setzte sich die App Meister Cody – Talasia durch, ein Mathematik-Lernspiel, das auch für Grundschulkinder mit Dyskalkulie (besondere Schwierigkeiten mit dem Rechnen) geeignet ist.

In der Kategorie Unified Communication gewann die WebRTC-basierte Lösung AhoyRTC, die Kunden Video-Chats ohne zusätzliche Software ermöglicht. Als beste Anwendung im Email-Marketing wurde die Real Time Marketing Automation Lösung von Artegic ausgezeichnet. Die Jury lobte, wie leicht die sich anpassen lasse: So können Inhalte nach Standort, Wetter oder dem Endgerät des Empfängers verändert werden. Den Preis für die beste Online- Marketing-Lösung erhielt Rocket Fuel für sein Real-Time-Advertising-Plattform. Webdata Solutions bekam den Preis in der Kategorie Online-Marketing für die Marktbeobachtungs-Software Blackbee mit der Hersteller und Händler überwachen können, zu welchen Preisen bestimmte Waren im Internet angeboten werden.

Die Parade der Gewinner der eco-Awards

(Bild: eco)

Als beste Datacenter-Lösung konnte Excool die Jury überzeugen. Die modulare Lösung kann im laufenden Betrieb unterbrechungsfrei erweitert werden und passt den Energieverbrauch dynamisch an. NTT Communications erhielt den Preis in der Kategorie Netze für ihre Software-Defined-Networking-Lösung mit mit Self-Service-Sofortaktivierung. Im Bereich Sicherheit gewann das Brühler Unternehmen Pallas für den Dienst PASA mit dem Kunden ihre Server von außen auf Schwachstellen prüfen können. Den EuroCloud-Award bekam der Kölner Anbieter Dalason für seine Unified-Communication-Lösung Wirecloud, die unter anderem die Verschlüsselung von Gesprächen mit ZRTP ermöglicht.

In der Kategorie Domains siegte der auf NGOs spezialisierte Anbieter OnGood, der Hilfsorganisationen und Nonprofits neben verifizierten Domainanmeldungen auch eine Community-Plattform anbietet. Als innovativste Streaming-Lösung gewann Kino on Demand. Der Dienst ermöglicht es Kinos, Filme auf ihren Webseiten zu streamen und soll ihnen so neue Einkommensquellen erschließen. In der neuen Kategorie "New Work" siegte Talentfrogs mit dem Angebot Arbeitgeber-Bewerbung. Den Sonderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen erhielt das Kölner Unternehmen Picanova, das sich in elf Jahren von einem Garagenbetrieb zum Marktführer im Bereich Fotoleinwände entwickelt hat. (mho)