Großes Telemedizin-Projekt beginnt in Ostsachsen

Gesicherte Datennetze, aktive Patienten mit Tablets und “Telenurses”, die ihnen beim Umgang mit der Krankheit helfen: die Zukunft der Medizin wird in Sachsen erprobt.

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Tablet ersetzt Patientenakte

Das Tablet ersetzt die Patientenakte.

(Bild: Telekom)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Nach zweijähriger Vorbereitung ist am Mittwoch in Dresden das Projekt Telehealth Ostsachsen in den Pilotbetrieb gegangen. Das von der EU und dem Freistaat Sachsen mit 9,8 Millionen Euro geförderte Projekt besteht aus einer Telemedizin-Plattform, an der Ärzte und Kliniken angeschlossen sind, sowie aus Endgeräten (Tablets, Smartphones) für medizinisch betreute Bürger.

Telehealth Ostsachsen soll Erkenntnisse darüber bringen, wie die medizinische Versorgung in Regionen mit wenig Ärzten aufrecht erhalten werden kann. Eigens für das Projekt wurden Fallmanager als "Telenurses" geschult, die zwischen Medizinern und Patienten vermitteln. Neben der Telekom-Tochter T-Systems ist die Carus Consilium Sachsen am derzeit größten Telemedizin-Projekt Deutschlands beteiligt, eine Tochter des Universitätsklinikums Dresden.

Sachsens Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU) übergab zum symbolischen Start für den Pilotbetrieb im Herzzentrum Dresden einen Tablet-PC an einen Patienten. Der Tablet-PC soll im Rahmen der Nachsorge regelmäßig die Vitaldaten des Patienten messen und sie über eine Telecoaching-App ins Herzzentrum übermitteln. Dort steht eine Telenurse bereit, die per IP-Videotelefonie den Patienten beraten kann.

Für die Deutsche Telekom Healthcare ist "Telehealth Ostsachsen" eines der wichtigsten Projekte im telemedizinischen Bereich. Sie spricht von einer "Telekom-Steckerleiste für das Gesundheitswesen", an die sich Interessenten einfach andocken können.

Bereits am vergangenen Montag hatte die Telekom in Bonn einen "Meilenstein" der Healthcare der Zukunft präsentiert und den Ärzten und Pflegefachkräften im Gemeinschaftskrankenhaus Bonn insgesamt 200 iPads überreicht. Diese Ärzte-Tablets werden am Krankenbett eingesetzt, um auf die Dokumentation zuzugreifen. (vbr)