Nützliche Websites für einsame Herzen und harte Arbeiter

Neben den nützlichen Seiten im Internet gibt es andere, die sind so kurios, dass man sich fragt, was die Leute geraucht haben, die sie eingestellt haben. Dieser Beitrag enthält zwei Beispiele (finden Sie selbst raus, welche in welche Kategorie fällt).

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Damian Sicking

Lieber Internet-Unternehmer Carlo Velten,

aus den USA kommt eine neue Internetseite, die nicht wie bei den meisten Social Websites Menschen mit gleichen Interessen, ehemalige Schulkameraden und so weiter miteinander in Kontakt bringt, sondern wildfremde. Die Seite heißt Omegle.com und hat den Claim "Talk to strangers". Ist so eine Art virtuelles Blind date. Funktioniert schnell und simpel. Man klickt einfach auf den Button "Start a chat" und Millisekunden später wird man nach dem Zufallsprinzip mit irgendeinem Chat-Partner verbunden. Dann kann man loslegen. Eine Registrierung der Nutzer wird nicht verlangt. Die Seite ist erst seit einem guten Monat online, ein ausgefeiltes Business-Modell steht nicht dahinter. Umsatz soll über Werbung erzielt werden. Das Niveau der Gespräche auf Omegle.com ist natürlich, wie soll ich sagen, unterschiedlich. Aber irgendwie passt Omegle.com in unsere Zeit. Hauptsache reden, egal mit wem, egal über was. In der realen Welt am ehesten vergleichbar mit dem Gespräch mit einem Typen, den man nachts um halb drei an der Hotelbar trifft. Der Erfinder dieser Seite, ein 18-jähriger amerikanischer Student, glaubt, die Gespräche mit Fremden auf Omegle.com helfe den Leuten, "ihren Horizont zu erweitern". Vor allem in sexueller Hinsicht, steht zu vermuten.

Qitera-Geschäftsführer Carlo Velten

(Bild: Qitera)

Über den Nutzen mancher Websites läßt sich wirklich streiten. Über den Nutzen der Seite Qitera.com wohl kaum. Ein gemeinsamer Bekannter von uns hat mich vor ein paar Wochen auf diese Seite aufmerksam gemacht, ich habe sie ausprobiert, und inzwischen bin ich ein regelmäßiger Nutzer dieses Angebots. Allerdings bisher nur in der Basisversion, wie ich gestehen muss. Aber schon in dieser Hinsicht ist Qitera sehr nützlich. Was leistet Qitera? Auf den Punkt gebracht speichert Qitera Webseiten. Das ist natürlich noch nicht besonders spektakulär, das kann jeder PC. Aber Qitera speichert diese Webseiten nicht auf dem eigenen Rechner, sondern auf dem Server Ihres Unternehmens, der Qitera GmbH in Kassel. Hier lassen sich die gesammelten Websites bestimmten Themen zuordnen, mit Kommentaren versehen und über die Suche-Funktion auch wiederfinden.

Was ebenfalls klasse ist: Man kann die Seite mit Freunden und Arbeitskollegen teilen. Also eine echte Alternative zum Versenden von Links. Zudem muss man nicht befürchten, dass die Website im Netz plötzlich nicht mehr aktiv ist (oder verändert wurde). Ich habe es mir angewöhnt, Websites, aus denen ich wichtige oder kritische Informationen für meine Artikel beziehe, als beweiskräftiges Dokument grundsätzlich bei Qitera zu speichern. Nur für den Fall, dass die jeweilige Firma anschließend behauptet, eine bestimmte Aussage habe niemals auf ihrer Seite gestanden.

Neben der Basisversion "Qitera Free" (also sozusagen dem "Volks-Qitera") bieten Sie eine Version für Businessanwender an, genannt "Qitera Enterprise". Diese Variante soll eine Menge Vorteile (besser noch: Nutzen) für Businessanwender haben, das Stichwort lautet hier neudeutsch Collaboration (altdeutsch: Zusammenarbeit). Wer mehr wissen will, kann sich auf Ihrer Homepage schlau machen. Im Gegensatz zur Volksversion soll "Qitera Enterprise" Sie und ihre Kollegen reich machen. Ich drücke Ihnen die Daumen.

Apropos "reich": Was uns an dieser Stelle natürlich auch interessiert, ist die Frage, ob der Channel Qitera nicht nur selbst nutzen, sondern damit auch Geld verdienen kann. Mindestens eine Tipp-Provision, wenn er "Qitera Enterprise" seinen Kunden empfiehlt, sollte doch wohl drin sein, oder?

Beste Grüße

Damian Sicking

Und hier die Antwort von Qitera-Geschäftsführer Carlo Velten.

Weitere Beiträge von Damian Sicking finden Sie im Speakers Corner auf heise resale. ()