Finnland: 17-jähriger Botnetz-Betreiber verurteilt

Über 50.000 Rechner für ein Botnetz gekapert, DDoS-Attacken geritten und Kreditkartendaten geklaut: Ein 17-jähriger Finne, angeblich Mitglied der Hackergruppe Lizard Squad, wird zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.

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Hammer auf Richterbank

(Bild: dpa, Uli Deck)

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Ein Gericht im finnischen Espoo hat einen 17-jährigen wegen zahlreicher Computervergehen zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt. Unter anderem soll der verurteilte Julius K. über 50.000 Rechner infiltriert und für ein Botnetz missbraucht haben, wie die BBC berichtet. Dem Security-Blogger Brian Krebs zufolge war K. auch Mitglied der Hacker-Gruppe Lizard Squad.

Die Rechenkapazität des Botnetzes nutzte K. laut BBC für diverse DDoS-Attacken. Des Weiteren soll er auch Geldwäsche mit Bitcoins betrieben sowie Kreditkartendaten geraubt haben, die er für private Käufe nutzte und später öffentlich machte. Ferner habe er sich daran beteiligt, die Mailserver der US-Universität MIT zu knacken und rund 7 Gbyte an E-Mails abzugreifen.

Wie die BBC unter Berufung auf Gerichtsdokumente schreibt, sei das Alter des Verurteilten ein strafmildernder Faktor gewesen – seine Taten liegen im Zeitraum von 2012 bis 2013 als er zwischen 15 und 16 Jahren alt war. Im Herbst 2013 erfolgte seine Verhaftung.

Seine mutmaßliche Mitgliedschaft bei der Hackergruppe Lizard Squad war dem Bericht zufolge wohl kein Teil der Gerichtsverhandlung. Die Gruppe hatte sich unter anderem zu den Überlastungsangriffen auf die Spiele-Netzwerke von Sony und Microsoft bekannt, die Ende vergangenen Jahres beide Dienste kurzzeitig lahmlegten. Ein Jugendlicher hatte dazu unter dem Pseudonym "Ryan“ als Sprecher der Gruppe ein Fernsehinterview gegeben – Sicherheitsblogger Brian Krebs hatte ihn daraufhin als K. identifiziert. Neben dem Pseudonym Ryan soll auch K. auch als "Zee“ und "Zeekill“ aktiv gewesen sein. (axk)