Dolby Cinema: Bild und Ton für das Kino der Zukunft

In zwei Sälen in den Niederlanden zeigt Dolby seine Vision des Kinos der Zukunft. Bei "Dolby Cinema" sollen Bild und Ton Maßstäbe setzen und höhere Eintrittspreise rechtfertigen. c't hat es gesehen und ist nicht enttäuscht. Die Filmauswahl ist aber klein.

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Demo-Clip "Graffity"

Beim Demo-Clip "Graffity", in dem nach und nach eben ein solches auf eine graue Betonwand gesprüht wird, strahlte vor allem die Farbe rot sichtbar.

(Bild: Nico Jurran / c't)

Lesezeit: 2 Min.

In zwei Kinosälen in den Niederlanden gibt es derzeit die bislang beste digitale Filmprojektion zu sehen. Zu diesem Fazit kommt c't nach dem Besuch der Premiere des Animationsfilms "Inside Out" (deutscher Titel "Alles steht Kopf") im "Dolby Cinema" von Hilversum. Unter diesem Namen führt das US-Unternehmen derzeit neue Ton- und Bildtechnik ein, um das Kinoerlebnis der Zukunft zu schaffen. In Europa gibt es das derzeit nur in Eindhoven und eben Hilversum. Zu sehen bekommen die Kinogänger ein enorm helles Bild voll knalliger, enorm plastischer Farben, konstatiert c't.

Im Kinosaal soll möglichst wenig vom Film ablenken.

(Bild: Nico Jurran / c't)

Für die neuen Techniken, die mit "Dolby Atmos" den Ton und mit "Dolby Vision" das Bild betreffen, müssen die Kinos aber für beträchtliche Kosten umgebaut werden. Das Bild kommt danach aus zwei Laserprojektoren, deren Licht laut den Entwicklern keine Filter oder andere Hindernisse vor der Linse durchläuft. Im Ergebnis ist das zweidimensionale Bild ungefähr dreimal so hell wie bei der Konkurrenz, im 3D-Modus beträgt der Unterschied sogar fast 5:1. Vor allem in – den noch an einer Hand abzählbaren – Filmen, die extra dafür produziert wurden, stechen diese Verbesserungen demnach deutlich hervor.

Ein weiterer Faktor, bei dem das Bild in dem Hilversumer Kinosaal hervorsteche, sei der Kontrast. Kommen Laserprojektionen üblicherweise auf ein Verhältnis von 4000:1 bis 8000:1 zwischen dem dunkelsten und dem hellsten Signalpegel, erreicht Dolby Vision hier mehr als eine Million zu eins. Auch dadurch sei das Kinoerlebnis so viel intensiver als zuvor. Angesichts des hohen Aufwands zur Umrüstung und den damit verbundenen Kosten sei aber nicht klar, wann sich Kinogänger hierzulande davon überzeugen können. Zu möglichen deutschen Standorten gab es keinen Kommentar.

Lesen Sie den gesamten Bericht bei c't:

(mho)