Facebook: Riesige Drohne für "Internet für alle"

Mit internet.org verfolgt Facebook das Projekt, aus der Luft Internet auch in entlegene Gebiete und Regionen mit schwacher Infrastruktur zu bringen. Das Social Network stellte nun eine riesige Drohne vor, die für den Zugang sorgen soll.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 78 Kommentare lesen
Aquila-Drohne
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Facebook hat die erste Version seiner Drohne vorgestellt, die Internet in entlegene Gebiete bringen soll. Das unbemannte Fluggerät mit dem Namen Aquila habe die Spannweite einer Boeing 737, erklärte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg.

Die solarbetriebene Drohne wiege weniger als ein Auto und könne monatelang in der Luft bleiben. Außerdem habe Facebook ein extrem präzises Laser-System entwickelt, das Daten mit einer Geschwindigkeit von 10 GBit/s übertragen könne, schrieb Zuckerberg. Mit näheren technischen Informationen über das Laser-System wartete Facebook allerdings nicht auf.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die Aquila-Drohne solle bis zu drei Monate lang am Stück in Höhen zwischen etwa 18.000 und 28.000 Metern fliegen, berichtete das Technik-Blog Mashable aus einer Präsentation bei Facebook. In die Luft werde sie von einem Helium-Ballon gebracht, von dem sie sich dann abkoppele. Zuckerberg betonte, man werde das System in den nächsten Monaten unter realen Bedingungen testen und an den Details feilen.

Das weltgrößte Online-Netzwerk mit rund 1,5 Milliarden Mitgliedern verfolgt schon lange das Projekt intgernet.org, mit dem Internet aus der Luft in entlegene Gebiete und Regionen mit schwacher Infrastruktur gebracht werden soll. Dafür kaufte Facebook im vergangenen Jahr den britischen Drohnen-Entwickler Ascenta. Google setzt in einem ähnlichen Programm ebenfalls auf Drohnen – aber auch auf riesige Ballons mit Antennen; Google übernahm dafür den Drohnen-Hersteller Titan Aerospace.

Facebook kam aber wegen seines Projekts auch schon schwer unter Beschuss, weil es keinen echten freien Zugang zum Netz biete. "Internet.org ist nicht neutral, nicht sicher und nicht das Internet", kritisieren etwa die Netzaktivisten der Electronic Frontier Foundation (EFF). Indische Aktivisten betonten, "Facebook ist nicht das Internet, und sollte es auch nicht sein".

Zuckerberg aber verteidigte in seiner Ankündigung der Drohne Aquila sein Projekt: Die Bemühungen seien wichtig, da 10 Prozent der Weltbevölkerung in Regionen lebten, in denen es keine Internet-Infrastruktur gebe. "Um jeden kostengünstig zu vernetzen, müssen wir vollständig neue Techniken entwickeln."

(jk)