Windows 10: Enterprise-Version für Unternehmen erhältlich

Wie angekündigt ist seit dem ersten August auch die Enterprise-Ausgabe von Windows 10 erhältlich. Sie ist nur im Rahmen spezieller Volumenlizenzverträge zu haben und enthält einige Extra-Funktionen.

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Windows 10 Enterprise
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Peter Siering
Windows 10

Windows 10 soll das letzte Windows sein, aus dem klassischen Betriebssystem wird "Windows as a Service". Doch obwohl Microsoft es im ersten Jahr verschenkt, gibt es viel Kritik, etwa an der Datensammelwut und am Gedrängel zum Upgrade.

Microsoft hat nun auch Windows 10 Enterprise freigegeben. Die Enterprise-Ausgabe von Windows 10 gibt es unter drei Namen: Enterprise, Education und Enterprise LTSB.

Der Inhalt ist weitgehend identisch. Im Vergleich zur Pro-Ausgabe von Windows 10 kommt vor allem eine Funktion hinzu: Der Device Guard soll das mit Windows 7 eingeführter AppLocker-Konzept ausbauen. AppLocker definiert über eine Whitelist, welche Programme überhaupt erlaubt sind. Device Guard kombiniert das mit Angaben, welche Apps aus dem Store vertrauenswürdig sind. Unternehmen sollen Anwendungen auch selbst signieren können. Über die in Windows vorhandene Virtualisierungstechnik Hyper-V soll Windows sogar ausführbaren Code isoliert prüfen.

Gegenüber Windows 8 ergänzen Enterprise- und Education-Ausgaben von Windows 10 auch einige im normalen System zu findende Funktionen: Continuum erleichtert den Wechsel zwischen Touch- und Mausbetrieb auf Hybrid-Geräten. Cortana bringt Sprachassistenz. Mit Passport und Hello halten Single-Sign-On für Web-Anwendungen und biometrische Authentifizierung Einzug. Ausgehend von Windows 7 kommen die neuartigen Apps, Virtualisierung mit Hyper-V, Dateiversionsverlauf, ISO/VHD-Mount und Storage Spaces hinzu. Der XP-Modus, um alte Anwendungen in einer virtuellen Umgebung zu betreiben, entfällt seit Windows 8.

Ein Spezialfall ist die "Enterprise LTSB"-Ausgabe: Wer sich bei der Installation für diese Variante entscheidet, erhält während des Support-Zeitraumes nur Sicherheits-Updates, aber keine Funktions-Erweiterungen. Die will Microsoft an alle anderen Windows-Varianten regelmäßig als Update ausliefern, ohne dass der Benutzer eine Chance hätte, das zu verhindern.

Windows 10 (10 Bilder)

Windows 10 auf einem Surface Pro 3: Startmenü mit Kacheln.
(Bild: Screenshot)

Die Enterprise-Ausgabe ist regulär nur im Rahmen eines Volumenlizenzvertrags mit Microsoft zu haben. Die sind in verschiedenen Varianten erhältlich, unter anderem auch mit einer Art Upgrade-Versicherung namens Software Assurance. Bezogen auf Client-Systeme kauft der Kunde in dem Vertrag ausschließlich Upgrade-Lizenzen, das heißt, dass der Erwerb das Vorhandensein einer upgrade-berechtigten Lizenz auf dem jeweiligen PC voraussetzt. Kostenlose Upgrades auf Windows 10, wie sie Microsoft ein Jahr für Privatkunden anbietet, gibt es im Rahmen dieser Verträge für die Enterprise-Ausgabe nicht.

Die Enterprise-Ausgabe von Windows 10 ist als 90 Tage lauffähige Trial-Version zum Download erhältlich; ein Microsoft-Konto ist für den Download obligatorisch. Über die Education-Ausgabe verrät Microsoft weniger: Es heißt, sie sei im Rahmen der Volumenlizenzverträge für Bildungseinrichtungen zu haben. Den Ankündigungen nach dürften Schüler, Studenten, Lehrkräfte und Bedienstete ihre bestehenden Windows-10-Home- und Pro-Varianten auf Education aktualisieren.

Windows 10 Hardware (6 Bilder)

Alle großen PC-Hersteller (hier: HP) bringen neue Geräte mit Windows 10 auf den Markt und setzen dabei auf neue Features des Systems.
(Bild: heise online/vbr)

(ps)