Privacy Badger: Browser-Plugin sperrt Werbenetzwerke

Die Electronic Frontier Foundation hat ihren Privacy Badger aus dem Betastadium gehoben. Das Plug-in für Chrome und Firefox soll die Verbindungen zu Werbenetzwerken kappen, die den Nutzer über mehrere Seiten verfolgen.

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EFF präsentiert Privacy Badger 1.0

(Bild: Electronic Frontier Foundation – Screenshot von eff.org/privacybadger)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan Schüßler

Nach über einem Jahr Entwicklungszeit hat die Electronic Frontier Foundation (EFF) Version 1.0 des Privacy Badgers veröffentlicht. Privacy Badger ist ein Plug-in für Google Chrome und Mozilla Firefox, das Webseiten-übergreifendes Tracking der Nutzer gezielt verhindern soll. Dazu untersucht es, ob beim Besuch einer Website eine Kontaktaufnahme mit einer davon unabhängigen Domain erfolgt, die der Nachverfolgung dient, also etwa Tracking-Cookies setzt. Das ist an sich noch kein Problem – immerhin finanziert sich ein nicht unerheblicher Teil der Websites mit Werbung. Stellt der Privacy Badger allerdings fest, dass die Werbe-Domain von drei oder mehr verschiedenen Websites kontaktiert wird, stuft er das Verhalten als unseriös ein und kappt die Verbindung zum fraglichen Werbenetzwerk.

Der Privacy Badger der EFF will Website-übergreifende Werbung blockieren.

Zudem setzt Privacy Badger das "Do Not Track"-Flag aktiv, das Websites mitteilt, dass keine übergreifende Nachverfolgung erwünscht ist. Stellt das Plug-in seinerseits fest, dass eine Website die Do-Not-Track-Regeln befolgt, landet sie auf einer Whitelist. Die EFF hat den Privacy Badger erstmals vor über einem Jahr präsentiert; damals war das Betastadium der Software im Schnelltest noch deutlich zu erkennen.

Passend zum Privacy Badger hat die EFF wenige Tage zuvor ein Regelwerk für Do Not Track veröffentlicht, das Unternehmen befolgen sollen, um dem Do-Not-Track-Standard zu entsprechen. Mit diesem Standard können Anwender festlegen, dass ihr Browser besuchten Websites etwa stets automatisch mitteilt, dass keine Website-übergreifende Nachverfolgung des Surfverhaltens erwünscht ist. Der Standard ist allerdings unverbindlich, daher rechnet die EFF von sich aus mit keiner allzugroßen Akzeptanz unter kommerziellen Website-Betreibern. (jss)