Wikileaks sammelt 100.000 Euro als Belohnung für TTIP-Leak

Wikileaks will Eingeweihte mit Geld dazu bringen, einen Entwurf des zwischen der USA und der EU geheim ausgehandelten Freihandelsabkommens TTIP zu leaken. 100.000 Euro sollen gespendet werden. Assange hofft dabei auf die Ehrlichkeit seiner Unterstützer.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 101 Kommentare lesen
TTIP, TISA, Freihandelsabkommen, Europa, USA
Lesezeit: 1 Min.

Wikileaks will demjenigen 100.000 Euro zahlen, der einen Entwurf des gegenwärtig im Geheimen verhandeltes Freihandelsabkommens TTIP weitergibt. Um das Geld aber erst einmal einzusammeln, hat die Whistleblowing-Plattform eine Crowdfunding-Kampagne begonnen. In der zugehörigen Mitteilung nennt Wikileaks-Gründer Julian Assange das geplante Abkommen "einen Schatten über der Zukunft der Demokratie in Europa". Es sei nun Zeit, die Geheimhaltung zu beenden. Deswegen sammle man das Geld, um einen potenziellen Whistleblower zu motivieren und den Vertragstext an die Öffentlichkeit zu bringen.

In der Mitteilung zur Eröffnung der Crowdfunding-Kampagne verweist Wikileaks auf mehrere bekannte Unterstützer aus Europa und den USA. Spenden zugesagt hätten etwa der ehemalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis, der Enthüllungsjournalist Glenn Greenwald sowie der Soziologe Evgeny Morozov. Auf der dazu eingerichteten Seite sind demnach bereits fast 20 Prozent des anvisierten Betrags erreicht. Im Gegensatz zu etablierten Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter müssen Unterstützer hier aber lediglich ihre E-Mail-Adresse angeben.

Dass das Geld so tatsächlich zusammenkommt hängt also davon ab, dass auch jeder Unterstützer am Ende bezahlt. Gleichzeitig ist dieses Ende offenbar nicht in Stein gemeißelt: Bereits seit Wochen sammelt Wikileaks Geld für die Belohnung eines Leaks zum transpazifischen Freihandelsabkommen TPP. Sollten so anfangs 100.000 US-Dollar zusammenkommen, wurde die anvisierte Summe inzwischen auf 150.000 US-Dollar angehoben. (mho)