Computergesteuertes Segelschiff liegt fest

Das computergesteuerte Segelschiff "Relation Ship" liegt vorerst auf den Azoren fest. Deshalb kann es nicht mehr rechtzeitig zur Expo am Meer kommen.

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Von
  • Herbert Schmid

Ursprünglich hätte das computergesteuerte Segelschiff Relation Ship im August zur Expo am Meer kommen sollen. Allerdings liegt das Schiff nun auf den Azoren fest – jedoch nicht wegen technischer, sondern wegen organisatorischer Probleme.

Aufgrund rechtlicher Auflagen darf das Schiff nicht allein über die Meere kreuzen, sondern muss von einem weiteren Boot begleitet werden. Dieses war trotz einer Wetterwarnung von den Azoren mit Kurs Irland aufgebrochen, während die Betreuer des computergesteuerten Bootes sich gegen das Ablegen entschieden hatten. Im Sturm brach dann ein Mast des Begleitboots. Nun liegt das Roboterschiff im sicheren Hafen auf der Insel Santa Maria, den es ohne Begleitung nicht verlassen darf.

Das Projektteam der Fachhochschule Furtwangen, das die Relation Ship konstruiert hat, denkt unterdessen über die Gründung eines Vereins zur Betreuung des Schiffes nach, um dadurch neue Mitstreiter zu gewinnen und die anstehenden organisatorischen Probleme leichter lösen zu können. Es sei auch schon ein neues Begleitboot und ein ständiger Betreuer in Sicht, hieß es. Der Verein ist allerdings noch nicht gegründet und die weitere Zusammenarbeit mit der Fachhochschule ungeklärt.

Auf der bisherigen Reise habe es zwar immer wieder kleinere technische Pannen gegeben, diese seien aber für einen Prototypen normal oder meist einfache mechanische Defekte gewesen, teilte ein Sprecher der Gruppe mit. Zum Beispiel sei zuletzt auf den Azoren ein Auspuffkrümmer eines der beiden Dieselaggregate gebrochen. Die Steuerung hingegen laufe größtenteils klaglos. Nur kleinere Optimierungen und die Reparatur eines Sensors wurden bisher vorgenommen.

Die Relation Ship steuert autonom das jeweilige Ziel an. Über eine IMARSAT-C-Verbindung (600 Bit/s) überträgt sie die aktuelle Positon zur Leitstelle in Furtwangen und erhält von dort neue Zielvorgaben und Befehle. Zur Übertragung von Bildern steht eine IMARSAT-M-Verbindung mit 2400 Bit/s zur Verfügung. Die autonome Steuerung des Schiffes erhält die Aufgaben vom Leitstand und verteilt sie auf die untergeordneten Einheiten. Sie soll auch Ausnahme-Situationen erkennen können und selbstständig Gegenmaßnahmen ergreifen. Eine Radar- und Videoüberwachung ermöglicht automatische Ausweichmanöver. (hes)