JavaScript-Framework Ember.js 2.0: Weniger ist mehr

Statt wie gewöhnlich eine neue Hauptversion mit neuen APIs vollzustopfen, haben die Entwickler der JavaScript-Frameworks für ihre Version 2.0 alles Überflüssige entfernt, was sich über die Jahre angesammelt hat.

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Straßenreiniger
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Von
  • Julia Schmidt

Die in die Ember.js-Entwicklung involvierten Yehuda Katz und Matthew Beale haben auf dem Blog des Projekts die aktuelle Version des JavaScript-Frameworks vorgestellt. Anstelle einer Feature-Liste finden interessierte Leser diesmal allerdings nur einen Platzhalter, da Ember.js 2.0 ganz unter dem Zeichen des großen Ausmistens stand. Um eine saubere Grundlage für weitere Entwicklungen zu haben, entfernte das Team hinter dem Projekt mittlerweile überflüssige Schnittstellen und Programmcode, der sich über die Jahre angesammelt habe und nunmehr lediglich Ballast sei. Die entfernten Features waren bereits in der letzten Nebenversion als veraltet markiert worden.

Zur Migration auf die neue Version stehen einige Dokumente und Hilfsmittel zur Verfügung, die ebenfalls in der Bekanntmachung verzeichnet sind. Unter anderem ist zu beachten, dass Views aus Ember.js 2.0 entfernt worden, da Components mittlerweile alle Anwendungsfälle abdecken sollen, für die Views einst gedacht waren. Zudem sollen sie bessere Isolations- und Scoping-Möglichkeiten aufweisen. Da die Umstellung in bestehenden Apps nach Annahme von Katz und Beale einige Monate dauern wird, steht allerdings das Add-on ember-legacy-view zur Überbrückung zur Verfügung.

Ähnliches gilt für Controller, deren Einsatzszenarien jetzt ebenfalls anderweitig abgedeckt sind und für die ember-legacy-controllers für den Übergang bereitsteht. Das Add-on soll wenigstens bis zur Veröffentlichung von Ember.js 2.6 aktuell gehalten werden. Als weitere Beispiele für entfernte Komponenten nennen die Entwickler ReduceComputed, ArrayComputed, die Legacy Handlebars Helper und den Support für Internet Explorer 8, da die 2.x-Serie nur noch IE9 und höher unterstützen will.

Nachdem das Aufräumen samt der für den Prozess nötigen Dokumentation und der für die Migration zu entwickelnden Workflows abgeschlossen ist, soll in Zukunft daran gearbeitet werden, gar nicht erst viel Ballast entstehen zu lassen. Deshalb möchte das Ember.js-Teams eine Reihe von Verbesserungen einführen, zu denen unter anderem die Veröffentlichung von Long-Term Support Releases zählen. Zudem soll es zwingend nötig sein, neue Features mit Dokumentation zu versehen, bevor sie in den Release Channel wandern und als "deprecated" gekennzeichnete Elemente sollen zukünftig Informationen zum Datum der endgültigen Entfernung und Verweise auf Anleitungen zum Umstieg enthalten. Die zusätzlichen Informationen sollen eine der Grundlagen für Verbesserungen der entsprechenden Werkzeuge sein.

Als grobe Aufgaben, denen man sich mit der 2.x-Reihe stellen will, nennen die Ember.js-Entwickler die Harmonisierung mit ECMAScript 6 bzw. 2015 und den kommenden Versionen, das Einführen eines modularen Entwicklungsstils sowie die Stabilisierung und Integration von Komponenten des Ökosystems wie Ember Data und Ember CLI in den Release-Zyklus. Ein erster Ausblick auf kommende Neuerungen enthält unter anderem mit spitzen Klammern ausgezeichnete Komponenten, ein neues Verzeichnislayout für Anwendungen, Routable Components und FastBoot, eine Bibliothek zum serverseitigen Rendern. (jul)