JavaScript: Weiterentwicklung von Node.js nimmt Formen an

Die Stiftung, die das serverseitige JavaScript-Framework weiterentwickeln soll, gab ihr Board of Directors mit etlichen bekannten Mitstreitern der Community bekannt. Zudem gibt es einen ersten Release Candidate von Node.js 4.x.

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Node.js
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Die Weiterentwicklung von Node.js unter dem Dach einer gemeinnützigen Stiftung nimmt weiter Konturen an – sowohl organisatorisch als auch technisch. Dafür sprechen die Wahlen eines Aufsichtsgremiums und die Freigabe des ersten Release Candidate von Node.js 4.0. Node.js ist eine Entwicklungsplattform für serverseitige JavaScript-Anwendungen.

Zum nun gewählten Gremium der unter dem Dach der Linux Foundation betriebenen Node.js Foundation gehören Vertreter von PayPal, Joyent, Groupon, IBM, Microsoft, GoDaddy, Famous Industries, NodeSource und Intel. An der Spitze stehen Danese Cooper von PayPal und Scott Hammond, CEO von Joyent. Das Board of Directors soll die geschäftlichen Entscheidungen der Node.js-Foundation fällen.

Darüber hinaus gibt es schon seit der Gründung der Node.js Foundation im Juni 2015 ein technisches Lenkungskomitee, das für die technischen Entscheidungen und damit die Richtung des Projekts verantwortlich ist. Außerdem besteht seine Aufgabe darin, die Arbeit der Working Groups und andere Beiträge zum Code zu überwachen. Das sogenannte Technical Steering Committee setzt sich aus Mitgliedern von Node.js und io.js zusammen.

Zur Gründung der Stiftung war es gekommen, weil durch die Gründung des Node.js-Forks io.js im Dezember 2014 die Gefahr einer zweigeteilten Community drohte. Der Fork entstand aufgrund der Unzufriedenheit etlicher Node.js-Entwickler über die Steuerung des Projekts durch die Firma Joyent, die sich nach Meinung vieler selbstherrlich um die Node.js-Entwicklung gekümmert hatte. io.js hatte schnell bedeutenden Zuspruch erhalten, was sich einerseits in einem technischen Vorsprung gegenüber Node.js ausdrückte, der andererseits dazu führte, dass sich Joyent schließlich zur Gründung einer gemeinnützigen Stiftung bereiterklärte.

Die Basis für den nun freigegebenen ersten Release Candidate stellt mehr oder minder io.js, dessen Neuerungen im Zuge der Entwicklung von Node.js 4.x in die alte Codebasis überführt werden. Deswegen läuft die Entwicklung von Node.js nun auch nach dem Prinzip der semantischen Versionierung, für die sich die io.js-Entwickler entschieden hatten. Der derzeit noch aktuelle Release-Strang des JavaScript-Frameworks ist Node.js 0.12.x, der des Forks ist io.js 3.x. Ein stabiles Node.js 4.x wird wohl noch diesen Monat folgen. Die Highlights sind hier offenbar eine aktualisierte V8-JavaScript-Engine, bessere ECMAScript-6-Unterstützung und eine bessere Performance. Eine Rolle spielt außerdem, dass das Release mit Long Term Support (LTS) angekündigt wurde. (ane)