Node.js 4.0: JavaScript-Framework wieder unter einem Dach

Neben den vorrangig der Implementierung von Googles JavaScript-Engine V8 4.5 geschuldeten ECMAScript-6-Neuerungen führt Node.js 4.0 einen Long Term Support und semantische Versionierung ein.

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Node.js 4.0
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Das nun veröffentlichte Node.js 4.0 ist in mehrerlei Hinsicht ein beachtenswertes Release des serverseitigen JavaScript-Frameworks. So nimmt hiermit ein unruhiges Kapitel in der jüngeren Geschichte von Node.js ein vermutlich glückliches Ende. Denn im 4.x-Strang sind die Entwicklungen von Node.js und seinem Fork io.js wieder zusammengeflossen, nachdem im Juni 2015 extra eine Stiftung gegründet worden war, die die Geschicke zur Weiterentwicklung des Frameworks steuern soll.

Zur Gründung der der unter dem Dach der Linux Foundation betriebenen Node.js Foundation war es gekommen, weil durch die Gründung von io.js im Dezember 2014 die Gefahr einer zweigeteilten Community drohte. Der Fork entstand aufgrund der Unzufriedenheit etlicher Node.js-Entwickler über die Steuerung des Projekts durch die Firma Joyent, die sich nach Meinung vieler selbstherrlich um die Node.js-Entwicklung gekümmert hatte. io.js hatte schnell bedeutenden Zuspruch erhalten, was sich einerseits in einem technischen Vorsprung gegenüber Node.js ausdrückte, der schließlich dazu führte, dass sich Joyent zur Gründung einer gemeinnützigen Stiftung bereiterklärte.

Die Basis für das neue Node.js-Release stellt io.js, dessen Mehr an Neuerungen im Zuge der Entwicklung von Node.js 4.x in die alte Codebasis überführt wurde. Deswegen läuft die Entwicklung von Node.js nun auch nach dem Prinzip der semantischen Versionierung, für die sich die io.js-Entwickler initial bei der Gründung entschieden hatten.Neue Node.js-Releases sollen fortan im halbjährlichen Turnus erscheinen. Mit den Arbeiten an Node.js 5.x wird wohl schon in Kürze losgelegt.

Ein Fingerzeig in Richtung mehr Professionalität ist auch darin zu sehen, dass nun sogenannte LTS-Releases eingeführt werden. Das erste mit Long Term Support soll im Oktober erscheinen und wie alle folgenden anderthalb Jahre aktiv durch Bug- und Sicherheitsfixes sowie Arbeiten an der Dokumentation Support erhalten. Mit neuen Features darf nicht gerechnet werden. Nach 18 Monaten wechseln die LTS-Releases in den Maintenance-Modus, dann werden nur noch kritische Fehler beseitigt.

Die Highlights von Node.js 4.0 sind eine aktualisierte JavaScript-Engine (V8 4.5 = zu finden auch im aktuellen Chrome-Browser). Dadurch werden neue Features wie Block Scoping, Klassen, Typed Arrays, Generatoren, Promises, Symbole, Template Strings und Colections unterstützt, die größtenteils mit dem erst kürzlich ratifizierten ECMAScript 6 eingeführt wurden.

Außerdem ist von einer besseren Performance die Rede und dass ARM-Prozessoren nun zu den offiziell unterstützten Plattformen gehören. Die Node.js-Testsuite muss also auch mit ARMv6-, ARMv7- und ARMv8-Geräten funktionieren. (ane)