Roboter-Wettbewerb: Ubuntu-Spinnen und Familienkumpel

Beim internationalen Wettbewerb Robot Launch werden Start-ups prämiert, die sich der Robotertechnik verschrieben haben. Unter den 15 Finalisten befinden sich auch einige Teams aus Europa.

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Roboter-Start-up-Wettbewerb: Ubuntu-Spinnen, Familienkumpel und Einarmige

Unter den 15 Finalisten des Roboter-Start-up-Wettbewerbs ist auch das Baukastensystem von SkyRobotics.

(Bild: SkyRobotics)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Peter König
Inhaltsverzeichnis

Der internationale Wettbewerb Robot Launch geht in die Endrunde: Am 18. September kürt die Jury die Sieger. Bereits jetzt ist die Liste der internationalen Finalisten bekannt, die sich mit Robotik in den verschiedensten Facetten beschäftigen – von neuen Wegen der Programmierung über spezielle Systeme für Industrie, Familien oder Schulen bis hin zu modularen Baukästen und neuen Sensoren.

Das spanische Start-up Erle Robotics hat eine mechanische Spinne mit Ubuntu-Hirn gebaut – auf dem Bordcomputer arbeitet Linux und darauf das Robot Operations System (ROS), das ursprünglich vom Hersteller Willow Garage stammt, seit einigen Jahren aber frei zu bekommen ist. Für die Unbuntu-Spinne läuft derzeit auch eine Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo:

Die beiden Gründer von Scannable aus den USA hingegen konzentrieren sich auf einen Sensor: Sie haben ein kompaktes und mit einem Preis von rund 250 US-Dollar zudem erschwingliches LiDAR-Modul entwickelt. Der Laserscanner rotiert um seine senkrechte Achse, um auf diese Weise ein komplettes Rundumbild seiner Umgebung zu erfassen. Das Modul soll vor allem mobilen Robotern bis hin zu leichten Drohnen bei der Navigation und Kollisionsvermeidung helfen:

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Als einzige deutsche Firma ist die ArtiMinds Robotics GmbH fürs Finale des Roboter-Start-up-Preises nominiert. Das Spin-off des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) entwickelt Software, mit der sich Roboter – in erster Linie Produktionsmaschinen für die Industrie – auf intuitive und halbautomatische Weise programmieren lassen sollen:

Der kanadische Jade-Roboter wurde eigens für Schulen entwickelt und ist besonders robust gebaut, damit er viele Stunden Gebrauch (oder auch "Missbrauch", wie sein Entwickler im Video sagt) unbeschadet übersteht. Programmiert wird das Gefährt in der grafischen und kinderfreundlichen Umgebung Scratch. Andere Maschinen sollen als stets präsenter Kumpel die Familie unterhalten und zusammenhalten wie das französische Gerät namens Buddy, als Concierge Senioren betreuen oder als Laufmaschine bei der Rehabilitation von Patienten helfen, die das Gehen wieder trainieren müssen.

Mecademic aus Kanada schickt einen handlichen Roboterarm für spezielle Industrieanwendungen und für die Ausbildung ins Rennen.

Wieder andere Firmen stellen Baukastensysteme vor, mit denen man schneller zu funktionsfähigen Robotern kommen soll. Während sich SkyRobotics eher der Hardware widmet und einen modularen Arm zeigt, beschäftigt sich RedTree Hydra eher damit, Sensoren, Aktuatoren und Steuerung möglichst einfach zu verknüpfen.

Die Gewinner werden am 18. September im kalifornischen Palo Alto gekürt, von einer Jury, die sich aus Vertretern von Investoren und Firmen wie Siemens, Amazon und dem Roomba-Hersteller iRobot zusammensetzt. Die Firmen haben auch die Preise gesponsort, deren Wert sich auf rund 100.000 US-Dollar summieren soll. Zusätzlich zur Hauptkonkurrenz werden regionale Preise vergeben, etwa für die beste Einreichung aus Europa. Nach dem Finale soll es außerdem noch die Überraschungspräsentation eines Geheim-Start-ups aus den USA geben, von dem derzeit nur bekannt ist, dass es "unter weiblicher Führung" arbeitet.

Der Wettbewerb Robot Launch wird von zwei Non-Profit-Organisationen gemeinsam organisiert: Dem kalifornischen Technologie-Regional-Cluster namens Silicon Valley Robotics und der Online-Community Robohub. (pek)