Master the Mainframe: Wettbewerb für den IT-Nachwuchs

Mit dem Nachwuchswettbewerb "Master the Mainframe" seiner "System z Academic Initiative" will IBM angehende IT-ler für den noch immer wachsenden Bereich der Großrechner interessieren.

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Master the Mainframe: Wettbewerb für den IT-Nachwuchs
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Susanne Nolte

In der kommenden Woche startet IBM seinen diesjährigen Wettbewerb "Master the Mainframe", der technisch interessierten Schülern ab 16 Jahren sowie Studierenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz Großrechner-Kenntnisse vermitteln soll. In dem deutschsprachigen Drei-Länder-Gebiet, abgekürzt DACH, findet der dreistufige Wettbewerb damit zum vierten Mal statt. Neben Preisen winkt den Gewinnern die Teilnahme an der weltweiten Version des Wettbewerbs im Jahr 2016.

Mit dieser "System z Academic Initiative" versucht IBM weiter, dem Fachkräftemangel im Segment Unternehmens-IT entgegenzuwirken, der sich besonders in der Welt der Großrechner bemerkbar macht. Die Mainframe-Abteilungen klagen schon lange über eklatanten Nachwuchsmangel. Während die meisten Einsteiger in der x86-Welt und dort besonders in der Web- und Software-Entwicklung ihre Zukunft sehen, sieht sich die Mainframe-Welt vor allem mit dem altersbedingten Abgang ihrer Fachkräfte konfrontiert.

Weltweit sind etwa 10.000 Systeme oder mehr in Betrieb, vor allem bei Banken, Versicherungen, Behörden, Luftfahrtgesellschaften und Providern. Zudem nutzen auch kleine Unternehmen wie Auktionshäuser und kleinere Finanzdienstleister die prozessorientierten Großrechner.

Auch sprechen die Hardware-Verkaufszahlen nicht für ein baldiges Ende: Laut Gartner hatten die Mainframes im zweiten Quartal 2015 mit 7,8 % einen ähnlichen Zuwachs zu verzeichnen wie die x86-Server. Vor allem im Cloud-Umfeld werden sie wiederentdeckt. Da allerdings ein Mainframe die Leistung einiger hundert x86-Systeme erbringen kann, ist ein direkter Stückzahlenvergleich schwierig.

Das Software- und Services-Ökosystem rund um die Großrechner soll laut IDC allein in Deutschland einen Umfang von jährlich 1,7 Milliarden Euro haben. Dort soll die Zahl der IT-Jobs im Mainframe-Umfeld bei etwa 32.000 liegen, das wären 5 % aller IT-bezogenen Arbeitsplätze. Die Open-Source-Workload auf den Mainframes macht in Deutschland 15 % aus, in Großbritannien – bei 22.000 Jobs und einem Jahresvolumen von 1 Milliarde Pfund – 20 %.

Nicht nur die Hersteller und Dienstleister des Segments, auch fast alle Anwenderunternehmen suchen Nachwuchs für den Betrieb ihrer Mainframes. Die Tätigkeitsfelder reichen von Operatoren über System- und Anwendungsentwickler zu Security-Spezialisten und Betriebsleitern.

Der Wettbewerb soll die Teilnehmer über mehrere Stufen fordern. Für die erste Stufe sind keinerlei Vorkenntnisse erforderlich: IBM versorgt die Kandidaten zunächst mit grundlegenden Informationen zum Einsatz des Großrechners. In der zweiten Stufe bearbeiten die Teilnehmer typische Aufgaben, die auch Profi-Systemprogrammierer an Großrechnern durchführen. In der dritten Stufe sollen die Teilnehmer die erlernten Fähigkeiten bei der Entwicklung einer neuen Lösung anwenden.

Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf der neuen Integration der Bluemix- und DevOps-Services. Mit ihm sollen die Kandidaten den Umgang mit cloudbasierten Entwicklungswerkzeugen kennenlernen. Die Registrierung läuft seit dieser Woche, der Wettbewerb bis 18. Dezember 2015.

In einem zusätzlichen Programm können auch Nicht-Studierende am Wettbewerb "Master the Mainframe" teilnehmen, um Kenntnisse rund um den Großrechner aufzubauen. Dieses Programm läuft vom 1. Oktober 2015 bis zum 30. September 2016. (sun)