Daten speichern mit Licht: erster nichtflüchtiger photonischer Speicher in Chipform

Ein neuartiges Konzept ermöglicht es Chips, die Daten ohne ständige Energiezufuhr mit Hilfe von Licht dauerhaft speichern. Möglicherweise lässt es sich sogar für Berechnungen verwenden.

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Daten speichern mit Licht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Forscher von den Universitäten Oxford und Münster sowie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben ein neues Konzept für die dauerhafte Speicherung von Daten mit Hilfe von Licht in einem Chip vorgestellt. Es nutzt sogenannte Phasenübergangsmaterialien ähnlich wie bei wiederbeschreibbaren CDs und DVDs und funktioniert ohne ständige Energiezufuhr. Dies könnte den Weg zu weitaus schnelleren und energieeffizienteren Computern bereiten, berichtet Technology Review online in "Daten speichern mit Licht".

Bisherige photonische "on-chip"-Speicher waren flüchtig und brauchten eine ständige Versorgung mit Licht. Das bei der neuen Technik genutzte Material GST dagegen lässt sich mit Lichtimpulsen dauerhaft in zwei unterschiedliche Zustände bringen: einen kristallinen und einen amorphen. Darüber hinaus sind auch gemischte Zustände möglich, so dass mehr als zwei Zustände zur Speicherung genutzt werden können. Dadurch lassen sich auf derselben Fläche "weitaus mehr Informationen unterbringen", sagt Harish Bhaskaran, Professor für Materialwissenschaft und Experte für Nanotechnik an der University of Oxford, der das Projekt zusammen mit Wolfram Pernice von der Universität Münster geleitet hat.

Noch ist die Technik vom kommerziellen Einsatz weit entfernt – die Forscher haben nur gezeigt, dass sie einige Bits schreiben und lesen konnten. Um zu verstehen, wie sie sich am besten einsetzen lässt, ist noch weitere Forschung und Entwicklung erforderlich. Unter anderem wollen Bhaskaran und Pernice neuartige Computer-Architekturen erkunden, die Informationen möglicherweise sogar ähnlich verarbeiten könnten wie das Hirn.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)