ATIs Radeon 9500 Pro bringt GeForce4 in Bedrängnis

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Von
  • Manfred Bertuch

Der Grafikspezialist ATI ergänzt sein Spitzenmodell Radeon 9700 Pro durch eine Reihe kostenoptimierter Ableger und bietet jetzt vier DirectX-9-Grafikchips in verschiedenen Preis- und Leistungsklassen an. Während die Kanadier beim Radeon 9700 (ohne Pro) lediglich die Taktfrequenzen von 310/325 MHz für Chip und Speicher auf 275/270 MHz absenkten, muss der Radeon 9500 Pro zusätzlich mit einem auf 128 Leitungen halbierten Datenbus auskommen. Beim leistungsschwächsten Abkömmling Radeon 9500 reduzierte ATI außerdem die Anzahl der Pixelpipelines von acht auf vier.

Grafikkarten mit dem Radeon 9500 und 64 MByte Speicher findet man bereits von Herstellern wie Gigabyte, Sapphire und HIS/Enmic zu Preisen von rund 190 Euro im Handel. Allerdings liegt die Spieleleistung des 9500 bestenfalls auf dem Niveau des GeForce4 Ti4200 von Nvidia, ist aber noch deutlich teurer (siehe c't 25/02, S. 96). Für Karten mit dem Radeon 9500 Pro und dem Radeon 9700 sieht ATI dagegen 128 MByte Speicher vor. Sie sollten dank ihrer acht Pipelines nicht wesentlich hinter Nvidias Flaggschiff GeForce4 Ti4600 zurückbleiben. Erste Produktionsserien treffen in diesen Tagen bei den Händlern ein.

Von Sapphire kann man die Atlantis Radeon 9500 Pro inklusive Tony Hawks Pro Skater 3 und dem Strategie-Spiel Medieval schon für 249 Euro bekommen. Hercules verlangt für das entsprechende 3D-Prophet-Modell rund 300 Euro und will No One Lives Forever 2 dazupacken. Beide liefern zudem ein Übertaktungstool mit und geben an, dass 3D-Chip und Speicher auch bei Frequenzen oberhalb von 300 MHz noch stabil laufen. Gigabyte bereitet für seine Maya-II-Serie ebenfalls eine Radeon-9500-Pro-Karte vor und will gleich vier Spieletitel spendieren. Über den Preis ist man sich noch nicht im Klaren. PowerColor hat sich für 4X4 Evolution sowie sechs Spiele-Demos entschieden und macht ebenfalls noch keine Preisangaben. HIS/Enmic nannte für sein Excalibur-Modell mit 230 Euro den niedrigsten Preis und beschränkt sich dafür auf den Standard-Lieferumfang aus Cinch- sowie DVI/VGA-Adapter, zwei Video-Kabeln und DVD-Abspielsoftware. Immerhin liegt auch Intervideos PowerDirector für das Bearbeiten von Videos im Paket. Um diese in den Rechner zu bekommen, benötigt man allerdings noch eine Karte mit einem analogen oder digitalen Video-Eingang.

Die neue Elsa stattet ihre Gladiac 9500 Pro und die Gladiac 9700 Pro gleichermaßen üppig aus. Das Spielebundle umfasst neben Giants, Sacrifice, ProRally und Dronez auch den aktuellen Verkaufsschlager Battlefield 1942. Im günstigen Preis von 259 Euro für die 9500er ist zudem das Konfigurationstool PowerStrip von EnTech enthalten.

Produkte mit dem Radeon 9700 (ohne Pro) sind noch rar. Der Chip dürfte besonders mit aktiviertem Antialiasing keine Mühe haben, Nvidias Ti4600 zu überflügeln. Bei Sapphire kosten entsprechende Karten mit 349 Euro etwa so viel wie eine GeForce4 Ti4600. HIS/Enmic liegt mit 330 Euro derzeit am niedrigsten. Hercules und PowerColor konnten noch keine Preise nennen. (Manfred Bertuch/law) (law)