Liebe Leserin, Liebe Leser

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Detlef Grell

Liebe Leserin, lieber Leser,

mit Windows XP war ich lange zufrieden. Viel mehr als mit sämtlichen Vorgängerversionen. Die musste ich einmal im Jahr von Grund auf neu anlegen, damit sie zügig und stabil liefen. Mein Windows XP ließ auch nach zwei Jahren in puncto Tempo und Stabilität nicht nach.

Dann hat die Pivot-Software für den neuen LCD-Monitor das System irreparabel gekillt - verlorene Cluster en gros. Diese Pivot-Software brauchte ein installiertes Service Pack 1 und verweigerte eigentlich die Installation, wenn sie es nicht vorfand. Eigentlich, denn auf meinem PC installierte sie sich trotzdem.

Ein bisschen Rechnerrenovierung stand aber sowieso an. Zusätzliche Festplatten sollten her und mit NTFS eingerichtet werden - nie wieder wollte ich verlorene Cluster gemeldet bekommen. Und auf jeder Platte sollte ein bootfähiges XP für Reparatur- und Backup-Zwecke residieren.

Doch ich hatte die Rechnung ohne die Windows-Patches gemacht. Am Anfang aller Patches steht Service Pack 1 - das bei mir und auf den PCs einer "Hand voll Menschen weltweit" hängen bleibt. Aber Microsoft in seiner grenzenlosen Güte hat doch tatsächlich für uns wenige einen eigenen Patch ersonnen. Danke! Nur war nach dem SP1 natürlich der RPC-Patch wieder weg und schwupps der Lovesan-Wurm da.

Buchführung tat Not, denn Patch folgte auf Patch. Der einzige "easy way", bei dem man halbwegs die Übersicht behält, ist das Online-Update bei Microsoft. Für ISDN-Benutzer ohne DSL ist das allerdings nervig, erst recht, wenn man drei XPs auf dem Laufenden halten möchte.

Doch wenn man sich die Patches einzeln auf die Festplatte angelt (was Microsoft dem Anwender nicht leicht macht) statt sie in einem Rutsch online zu installieren, folgt Neustart auf Neustart.

Also Update-CDs beschaffen. Oder selbst bauen (siehe Artikel auf Seite 106). Doch egal, welche ich nehme, auf meinem PC findet sich stets ein Patch, der im Script-Betrieb hängen bleibt. Ich darf weiterhin alles einzeln installieren und neustarten und neustarten - immerhin laufen so auch die meisten Hänge-Patches.

Eigentlich hängt aber immer noch alles, vor allem hängt mir das Patchen zum Hals raus: Keines meiner XPs ist folglich auf wirklich aktuellem Stand. Das fürs "erste Halbjahr 2004" avisierte Service Pack 2 empfinde ich mittlerweile als blanken Hohn. Die Windows-Patch-Gemeinde hat sich längst eine Entschädigung in Gestalt einer aktualisierten Installations-CD verdient, eine XP Second Edition. An sich müsste sie die geschenkt bekommen, aber angesichts der mehr als 100 mit Patches verplemperten Stunden würde ich selbst mit halbjährlichem Neukauf noch Geld sparen. Aber da es dieses Windows nicht gibt - könnte ich mir stattdessen auch einen Mac kaufen. Ich werds mal durchrechnen.

Mit freundlichen Grüßen,

Detlef Grell (gr)