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Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Axel Kossel
  • Heiko Kothhöfer
Inhaltsverzeichnis

www.research.ibm.com/ponder

„Ponder this“, fordern die Forscher von IBM ihre Leser heraus - denken Sie hierüber mal nach! Jeden Monat präsentieren sie ein kleines mathematisches Puzzle, manchmal auch mit einer Prise Physik oder E-Technik. Bei einigen der Probleme hilft es, ein bisschen zu programmieren, andere sind durch reines Nachdenken zu lösen. Ruhm und Ehre gibt es auch zu gewinnen: Wer eine richtige Lösung einsendet, dessen Name erscheint auf der Website. Vorsicht: Hat man sich an einem der Problemchen erst einmal „festgedacht“, sind ruck, zuck ein paar Stunden weg. (bo)

http://unclutterer.com
www.organizedhome.com

Mit dem Auszug aus dem Elternhaus lässt man auch den oft gehörten Ordnungsruf „Räum dein Zimmer endlich auf!“ hinter sich. War aber das Jugendzimmer noch ein überschaubarer Ort, häufen sich in der eigenen Wohnung in Windeseile Berge von Hausrat an, die wohlüberlegt verstaut sein wollen. Unclutterer hilft mit allerlei Tipps in englischer Sprache, das alltägliche Chaos im privaten Bereich zu ordnen. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten Leseranfragen und -ratschläge.

Setzen viele Tipps auf Unclutterer voraus, dass der Leser auch mal ein paar Euro etwa für moderne Möbel springen lässt, geht es bei Organizedhome einfacher, aber dafür vielseitiger zu. Thema ist nicht nur Ordnunghalten, sondern Haushaltsmanagement allgemein. So wird etwa Essigessenz als kostengünstiges und wirksames Reinigungsmittel empfohlen. Organizedhome punktet mit einem Forum, einer Rezeptsammlung und hilfreichen, aber leider englischsprachigen Planern zum Ausdrucken. Die helfen, viele Aufgaben des täglichen Lebens strukturiert anzugehen. (Heiko Kothhöfer/ad)

http://hitchcock.itc.virginia.edu/Pompeii/

Fernsehserien und Kinofilme halten das Interesse am antiken Römischen Reich wach, geben aber keinen realistischen Einblick ins damalige Leben. Einen Ausschnitt der vergangenen Kultur behandelt die University of Virginia im Bereich Pompeii auf ihrem Webserver. Die bei einem Vulkanausbruch verschüttete Stadt bietet seit ihrer Freilegung den wohl am besten konservierten Einblick ins Alltagsleben einer alten Hochkultur.

Die Homepage ist spartanisch gestaltet - für sich schon eine Zeitreise ins Webdesign des vergangenen Jahrtausends. Der Ausflug nach Pompeji zeigt architektonische Beispiele und detaillierte Szenen aus dem Leben einfacher Bürger. Jenseits der einfachen Startseite stößt man nach wenigen Mausklicks auf mediale Inhalte in Form von Karten oder MP4-Videos. Die Karten verweisen entweder auf Panoramen oder auf weitere Videos, in denen das Gesehene in englischer Sprache kommentiert wird. (Heiko Kothhöfer/ad)

www.fernweh.com/geoemail

Unterwegs in fernen Ländern vergisst man nur allzu leicht die Sorgen der Daheimgebliebenen: Geht’s dem Buben gut oder hat ihn längst ein Löwe gefressen? Ein regelmäßiges Lebenszeichen für die Eltern mag noch realistisch sein, doch den ganzen Bekanntenkreis auf dem Laufenden zu halten, ist aus großem Abstand zur Heimat teuer und manchmal schlicht unmöglich. Geo E-Mail ist ein neuer Dienst, über den sich Weltenbummler von unterwegs melden können.

Sie benötigen dafür ein Handy, um die Meldung per SMS abzusetzen. Dies ist, im Unterschied etwa zu WAP- oder Internet-Zugang, in vielen Ländern problemlos möglich. Am besten legt man sich eine Vorlage für die SMS an, in die dann per GPS-Empfänger, Navigationsgerät oder Karte ermittelte Koordinaten, der Absender sowie eine kurze Meldung eingesetzt werden. Empfänger der SMS ist das international erreichbare SMS-to-Mail-Gateway von aql. Es leitet die Daten an Geo E-Mail weiter, wo sie in eine Blog-artige Website eingebaut werden.

Der Info-Link eines Eintrags verweist auf eine Seite mit weiteren Informationen wie Satelliten-Bildern, Wikipedia-Einträgen und Flickr-Fotos zum Standort des Absenders. Die Seiten sind für jeden zugänglich; Privatsphäre existiert insoweit, dass nur Bekannte wissen, wer sich hinter einem Benutzernamen verbirgt. Sollte der Dienst stark genutzt werden, will der Betreiber eventuell geschützte Bereiche für registrierte Benutzer einführen. Abgesehen von den Gebühren für die SMS an das aql-Gateway in England ist Geo E-Mail kostenlos. (ad)

www.verbotomy.com

Mit dem guten, alten Schulenglisch kommt man in England und erst recht in den USA nicht weit. Denn auch diese Sprache lebt und verändert sich. Bis moderne Ausdrücke Eingang in unsere Schulbücher und Sprachkurse finden, sind sie längst veraltet. Wer hingegen in vorderster Reihe an der Sprachgestaltung teilnehmen will, kann auf Verbotomy beobachten, wie neue Begriffe entstehen und womöglich sogar selbst welche prägen.

Zugegeben, bei der Seite handelt es sich mehr um ein Spiel denn um ernsthafte Sprachforschung. Der Betreiber veröffentlicht täglich eine neue Wortdefinition samt Karikatur. Nur: Das Wort existiert noch gar nicht. Dafür werden Vorschläge gesammelt und schließlich stimmt man darüber ab. Wie soll es heißen, wenn jemand Essen fallen lässt, um es schnell aufzuheben und in den Mund zu stecken, ehe jemand sagen kann, es sei zu schmutzig: Whoopsdining, Streetmeat oder Floordoevre? (ad)

www.phonecaster.de

Per Podcast empfängt man Webradio-Programme aus aller Welt. Allerdings nur am PC oder als MP3-Konserve. Phonecaster macht auch das Telefon zum Empfänger. Man ruft dazu eine Festnetznummer an, über deren letzte drei Ziffern der gewünschte Podcast ausgewählt wird. Auf der Website des Dienstes gibt es ein Verzeichnis der Programme und Nummern. Längere Verbindungen können allerdings teuer werden, sofern man keine Flatrate hat.

Phonecaster bietet eine Menge deutscher und internationaler Podcasts an. Wer dennoch einen vermisst, schickt die Senderdaten einfach per E-Mail an mp3radio@phonecaster.de und das Team entscheidet, ob es den Sender ins Programm aufnimmt. Allerdings gibt es auch Probleme mit den Rechten. So hat etwa die ARD den Tagesschau-Podcast aus dem Programm nehmen lassen. Offenbar befürchtet man, dass GEZ-Verweigerer sich auf diesem Wege Zugang zum öffentlich-rechtlichen Programm erschleichen. (ad)


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