Vodafone geht optimistischer in zweite Jahreshälfte

Der britische Telco-Riese ist dank eines starken Europageschäfts zuversichtlicher für die nächsten sechs Monate. In Deutschland sollen die neuen Bündeltarife das Vertragskundengeschäft ankurbeln.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen
Vodafone

(Bild: dpa, Rolf Vennenbernd)

Lesezeit: 2 Min.

Der Telekommunikationsriese Vodafone geht dank der wirtschaftlichen Erholung in Europa und dem starken Wachstum in Schwellenländern zuversichtlicher in die zweite Hälfte seines Geschäftsjahres. Umsatz und operatives Ergebnis dürften sich in der zweiten Jahreshälfte besser entwickeln als in den ersten sechs Monaten, sagte Konzernchef Vittorio Colao am Dienstag. Allerdings machte dem Konzern weiter das starke britische Pfund zu schaffen. Unter dem Strich sorgten Steuereffekte für einen Milliardenverlust.

Im ersten Geschäftshalbjahr bis Ende September ging die Konzernumsätze um 2,3 Prozent auf 20,27 Milliarden Pfund (28,5 Milliarden Euro) zurück. Das operative Ergebnis fiel mit 5,79 Milliarden Pfund 1,7 Prozent niedriger aus. Die Umrechnung des schwachen Euro in das starke britische Pfund belastete das Umsatzwachstum der Europasparte mit mehr als 8 Prozentpunkten. Ab dem 1. April 2016 will das Unternehmen nun in Euro bilanzieren – einen großen Teil des Umsatzes erzielt Vodafone ohnehin in der Gemeinschaftswährung.

Unter dem Strich kam den Konzern dagegen die Verrechnung von steuerlichen Sondererträgen teuer zu stehen: Nach einem Gewinn von 5,4 Milliarden Pfund vor einem Jahr stand dieses Mal ein Verlust von 1,7 Milliarden Pfund in den Büchern. In Luxemburg hatte sich das Unternehmen vor einem Jahr noch milliardenschwere Gutschriften angerechnet – in diesem Jahr musste Vodafone dagegen einen Sondereffekt in der anderen Richtung verbuchen.

Unterdessen meldet die deutsche Konzerntochter deutliche Zuwächse bei Mobilfunk- und Kabelkunden, die den Rückgang bei Mobilfunk-Prepaid- und DSL-Kunden mehr als ausgleichen. Doch sinkt der durchschnittliche Umsatz pro Kunde schneller als die Kundenzahl steigt: Im Ergebnis ist der Serviceumsatz des ersten Halbjahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,5 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro zurückgegangen. Das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen legte um 1 Prozent auf 1,74 Milliarden Euro.

„Die Zahlen zeigen: Vodafone hat gute Fortschritte gemacht. Aber wir haben noch viel zu tun. Mit den Ergebnissen können wir noch nicht zufrieden sein“, kommentiert Vodafones Deutschlandchef Hannes Ametsreiter. „Wir müssen Vodafone wieder voll auf Kurs bringen.” Mit neuen Bündeltarifen unter der “Red One”-Flagge, die auch das bis vor Kurzem noch als Kabel Deutschland eigenständig vermarktete Kabelgeschäft umfassen, sollen wieder mehr Vertragskunden gewonnen werden. (Mit Material der dpa) / (vbr)