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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Urs Mansmann
  • Heiko Kothhöfer
Inhaltsverzeichnis

http://hubble.cs.washington.edu

Das Internet ist chronisch unzuverlässig. Mal fällt ein Router aus, mal werden Server zu Wartungsarbeiten heruntergefahren, mal versagt eine Leitung. Das Projekt Hubble der University of Washington im US-amerikanischen Seattle macht solche Schwachstellen in Echtzeit sichtbar. Die Initiatoren bezeichnen sie als „Schwarze Löcher“, also unsichtbare Bereiche, aus denen keine Information entweicht.

Das Projekt nutzt dazu Server, die über die ganze Welt verteilt sind und die ständig Traceroutes zu einer ganzen Reihe von Zielen ausführen. Ist ein Ziel von einigen oder allen dieser Testsysteme wiederholt nicht erreichbar, obwohl eine gültige Route dafür existiert, erscheint in der Weltkarte eine Markierung, die während 24 Stunden die Farbe von Grün über Gelb und Rot bis hin zu Violett wechselt.

Die Kriterien, wann eine Störung vorliegt, haben die Initiatoren eng gefasst. Erst wenn in zwei aufeinanderfolgenden Viertelstunden-Intervallen festgestellt wurde, dass ein Ziel nicht erreichbar ist, erscheint dieses in der Übersicht. Spätestens nach 48 Stunden wird es daraus wieder getilgt. Weitere Detailkarten zeigen beispielsweise, welche Testrechner ein bestimmtes Ziel erreichen konnten und welche nicht. Ein weiterer Klick macht auch die an der Weiterleitung zum Ziel beteiligten Netzknoten sichtbar. (uma)

www.huridocs.org
www.hurisearch.org

Unter der etwas kryptischen Bezeichnung Huridocs ist das Human Rights Information and Documentation System zu finden, das sich auf die Sammlung und Verbreitung von Dokumenten zum Thema Menschenrechte spezialisiert hat, als offenes, dezentrales Netzwerk von Menschenrechtsorganisationen fungiert und deren Arbeit unterstützt. Es bietet beispielsweise Interessenten Informationen darüber an, wie sich Menschenrechtsverletzungen beobachten und dokumentieren lassen und was bei der Datenanalyse und der Erstellung von Berichten zu beachten ist.

Als Kernbestandteil des in der Schweiz ansässigen Projekts dient die Suchmaschine Hurisearch. Dieses Recherche-Tool verfügt über eine mehrsprachige Oberfläche, in der der Anwender zahlreiche Suchparameter angeben kann. Eine einmal gewonnene Ergebnisliste lässt sich mit weiteren Suchbegriffen nochmals filtern. (Heiko Kothhöfer/uma)

www.theateraufcd.de

Die Mitglieder des Vereins theateraufcd haben sich das nicht unbescheidene Ziel gesetzt, die gesamte im Gutenberg-Projekt erfasste deutsche Literatur als Hörbuch ins Internet zu stellen. Rund 5000 Stunden Spielzeit ergäbe das überschlägig, hat der Verein errechnet.

Bislang haben die Mitglieder immerhin bereits MP3-Dateien mit 232 Stunden Spieldauer erstellt und bieten diese kostenlos zum Herunterladen an. Neben Büchern und Theaterstücken von Kafka, Goethe oder Lenz finden sich auch Märchen sowie eigene Texte in Hörbuchfassung. Das „große Märchen-Erzählprojekt“ des Vereins verzeichnet bereits die ersten Einträge.

Die Initiatoren experimentieren auch mit E-Learning. Wer in der deutschen Rechtschreibung noch nicht ganz firm ist, kann eine Datei mit einem Diktat herunterladen und dieses niederschreiben. Die Lernkontrolle erfolgt mit einem ausdruckbaren PDF-Dokument. (uma)

http://photoshopdisasters.blogspot.com

Photoshop eröffnet jede Menge Chancen zur Bildmanipulation. Was dabei alles schiefgehen kann, listet Photoshop Disasters auf. Häufigste Sünde ist die falsch berechnete Spiegelung, wenn das Spiegelbild etwa nicht seitenverkehrt ist, sondern nur gedreht wurde. Noch peinlicher ist es, wenn im Spiegel etwas ganz anderes zu sehen ist als davor.

Beliebt ist auch Pfusch bei der Retusche. Da werden Gliedmaßen in anatomisch unmögliche Positionen gedreht, die Farben von Hautpartien ohne Rücksicht auf die Hautfarbe des Models gewählt oder für den US-amerikanischen Markt in vorauseilendem Gehorsam auch männliche Brustwarzen entfernt, um kein neues Nipplegate auszulösen.

Die launigen, englischen Kommentare fallen für Laien indes manchmal etwas knapp aus. Bei einigen der Bilder muss man schon zweimal hinschauen, um zu erkennen, dass ein Bauchnabel zu wenig oder eine Hand zu viel da ist. Bei anderen Pannen hat der Blogger bereits nachgeholfen und die Fehlersuche mit Hervorhebungen erleichtert. (uma)

www.woot.com
www.heise.de/preisvergleich
www.guut.de
www.ibood.com/site/de/ibood.php
www.liveshoppingguide.de
http://myliveshopping.de

Etwa zwei Dutzend Web-Dienste betreiben hierzulande bereits sogenanntes Live Shopping. Im Stile des amerikanischen Vorbilds woot.com vertreiben sie jeweils ein Produkt einen Tag lang – beziehungsweise solange der Vorrat reicht. Bevor man ein Produkt bei einem der Live-Shopper erwirbt, sollte man den Preis auf jeden Fall mit einem Preisvergleicher wie dem auf der heise-Homepage überprüfen. Mitunter schaffen es guut.de, iBOOD und Co. aber tatsächlich, die Preise im gesamten Web zu unterbieten.

myliveshopping.de oder liveshoppingguide.de geben Schnäppchenjägern einen täglichen Überblick über die Angebote der Live-Plattformen. Beide informieren auf Wunsch auch kostenlos per täglichem E-Mail-Newsletter über alle neuen Offerten. Bei liveshoppingguide.de kann sich der Benutzer aber auch nur dann per E-Mail informieren lassen, wenn ein Wunschprodukt-Alarm als Angebot erscheint. Dazu hinterlegt er die Namen von Produkten, die ihn interessieren. (jo)


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