simpl4: Neue Open-Source-Entwicklungsumgebung mit geringem Aufwand

Mit simpl4, einer freien Entwicklungsumgebung, sollen auch Fachanwender Applikationen auf der Basis individueller Prozesse erstellen können. Das Werkzeug setzt angeblich keine fundierten Programmierkenntnisse voraus.

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Von
  • Jürgen Diercks

Das erste offizielle Release der Open-Source-Entwicklungsumgebung simpl4 steht unter der GNU General Public Licence v3 zur Verfügung. Hinter der als Allround-Anwendung ausgelegten IDE agiert das Entwicklerteam der transparent solutions GmbH aus Muhr am See. Ihr Ziel war es, ein Entwicklungssystem zu schaffen, mit dem sich fachliche Aufgaben mit möglichst geringem technischen Aufwand lösen lassen. Die Möglichkeiten reichen von der Ergänzung und Integration bestehender Softwaresysteme bis hin zu kompletten Anwendungen mit HTML5-Frontend für Smartphones, Tablets und Desktops.

Mit zusammenklickbaren Prozessen soll der Benutzer neue Anwendungen erstellen können.

Alle Interaktionen finden über den Browser statt. Das Frontend wird mit HTML und CSS zusammengebaut. Durch vorgefertigte HTML-Elemente, die mit mit dem Backend kommunizieren, soll es möglich sein, beliebige Daten in eine Webseite einzubinden. Serverseitig steuert die Prozess-Engine Activiti gemeinsam mit Apaches Routing-Engine Camel das Geschehen. Beide Komponenten bedient der Anwender, wie alles andere auch, über grafische Editoren. So soll er Prozesse, Datenmodelle, Eingabeformulare und Ähnliches erstellen können. Zum Beispiel kann er Datenbanken oder CRM-Systemen individuell ergänzen. So lässt sich etwa ein Prozess aufsetzen, der die Arbeitsabläufe bei der Urlaubsanfrage eines Mitarbeiters abbildet.

Sogenannte Camel-Routen sind die hauptsächlichen Verarbeitungseinheiten in simpl4. Sie spezifizieren den Datenfluss von Komponente zu Komponente. Zudem stellt Camel zahlreiche Protokolle und Komponenten zur Verfügung, um Daten aus Quellen wie SAP, IBM AS/400 und beliebigen anderen Systemen und Anwendungen abzuzapfen. Der vollständige Sourcecode liegt auf GitHub. Die Entwickler verstehen dies als Einladung zum kontinuierlichen Weiterentwickeln der Software durch interessierte Nutzer. (jd)