Neue Schnittstelle erweitert virtuelle Realität um physische Eindrücke

Die bisher verbreiteten Techniken für virtuelle Realität liefern ausschließlich audiovisuelle Illusionen. Mit einem relativ einfachen neuen System könnten bald auch physische Kontakte simuliert werden.

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VR-Boxen
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Von
  • Sascha Mattke

Forscher am Hasso-Plattner-Institut haben ein System entwickelt, das virtuelle Realitäten um physische Eindrücke erweitert. Der Prototyp besteht aus einem Armband, das einen kurzen Druck erzeugt; zusätzlich stimulieren Elektroden den Bizeps-Muskel, so dass eine Bewegung ausgelöst wird. Beispielsweise bei einem Box-Spiel lässt sich so das Gefühl simulieren, das in der Realität bei der Abwehr eines Schlages entsteht, berichtet Technology Review online in "Echte Stöße in der virtuellen Realität".

"Es ist eine Art Illusion", sagt Patrick Baudisch, Leiter des Labors für Human Computer Interaction, in dem das System namens Impacto entwickelt wurde. "Wir wollen, dass Nutzer mit einem VR-Headset glauben, sie seien tatsächlich von etwas getroffen worden."

Mit zusätzlichen Elementen lässt sich Impacto auch nutzen, um überzeugende Erfahrungen beim Schlagen eines virtuellen Baseballs oder Treten eines Fußballs zu schaffen – im Prinzip bei allem, was nach dem klassischen Newton'schen Prinzip von Aktion und Reaktion funktioniert. Noch ist die Illusion nur bei Kontakten von höchstens 200 Millisekunden Dauer überzeugend, doch das Team erforscht bereits, wie sich das Konzept mit kontinuierlichen Pulsen über längere Zeit erweitern lässt. (sma)